Weltklimakonferenz Brasilien fordert offene Beratungen mit allen Ländern

Laut Brasiliens Chefunterhändler muss eine „Wiederholung von Kopenhagen“ unbedingt vermieden werden. Er mahnt an, Entwicklungsländer in Beratungen zum Klimawandel einzubeziehen.

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2,7 Prozent mehr CO2 als im vergangenen Jahr wird in diesem Jahr ausgestoßen. Quelle: AP

Kattowitz Auf der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz hat Brasilien zu offenen Beratungen mit allen Ländern aufgerufen. „Um jeden Preis vermieden werden muss, dass Entwicklungsländer an die Seite gedrängt werden oder ihnen Texte vorgelegt werden, die sie nur akzeptieren oder ablehnen können“, sagte der brasilianische Chefunterhändler J. Antônio Marcondes. Die Beratungen sollten alle Länder einschließen, um eine „Wiederholung von Kopenhagen“ zu vermeiden, sagte er mit Verweis auf die vor neun Jahren gescheiterten Gespräche in Kopenhagen.

Der Gipfel findet vor dem Hintergrund zunehmend negativer Nachrichten zum Klima statt. Der Ausstoß von Kohlendioxid, der für den Klimawandel mitverantwortlich ist, verzeichnet den größten Anstieg seit sieben Jahren.

Dieses Jahr wird weltweit 2,7 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als im vergangenen Jahr, ging aus Schätzungen des Global Carbon Project hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Das Projekt von Forschern, Regierungen und der Wirtschaft untersucht Treibhausgase.

Das Bekämpfen des Klimawandels wird sich nach Einschätzung der Vereinten Nationen positiv auf die Gesundheit der Menschen weltweit auswirken. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte in einem Bericht, allein die Reduzierung der Luftverschmutzung werde bis 2050 eine Million Leben pro Jahr retten.

Brennstoffe wie Kohle, Benzin und Holz verschmutzen nicht nur die Luft, sondern tragen auch erheblich zur Emission von Treibhausgasen bei. In dem Bericht hieß es, die eingesparten Krankheitskosten würden die Kosten der Bekämpfung des Klimawandels deutlich überwiegen.

Die Erwärmung der Erde wirke sich auf die Wasserversorgung, den Nährstoffgehalt von Grundnahrungsmitteln wie Reis und das Risiko von Naturkatastrophen aus, erklärte die WHO. Maßnahmen zur Eindämmung der Erwärmung, wie die Förderung des Fahrradfahrens gegenüber dem Autofahren, nützten dagegen nachgewiesenermaßen der Gesundheit.

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