Weltkulturorganisation USA verlassen Unesco

Am Donnerstag kündigte US-Regierung unter Donald Trump den Austritt der Vereinigten Staaten aus der UN-Kulturorganisation Unesco an. Schuld sind eine Personalie und 500 Millionen Dollar.

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Die amerikanische Regierung verweist außerdem auf jüngste israelkritische Resolutionen der Unesco, darunter Entschließungen, in denen Israel für sein Verhalten in Ostjerusalem kritisiert wird. Quelle: AP

Paris Die USA haben angekündigt, sich zum 31. Dezember diese Jahres aus der UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco zurückzuziehen. Das teilten US-Regierungsbeamte der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag mit. Das Land will damit einerseits Geld sparen, andererseits gegen antiisraelische Tendenzen in der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur protestieren, berichtete das Magazin „Foreign Policy“ am Donnerstag.

Vor einer vierten Wahlrunde im Exekutivrat der UN-Kulturorganisation an diesem Donnerstagabend lag der Kandidat Qatars, Hamad bin Abdulasis al-Kawari, gleichauf mit der französischen Anwärterin Audrey Azoulay. Dem 69 Jahre alten al-Kawari wird aber Antisemitismus vorgeworfen. Sollte er sich durchsetzen, könnte das den Konflikt mit Israel verschärfen.

Für die früheren Kulturminister al-Kawari und Azoulay stimmten am Mittwochabend jeweils achtzehn Mitglieder des 58-köpfigen Exekutivrats. Das jüdische Simon-Wiesenthal-Zentrum hatte die Kandidatur des Qatarers in Frage gestellt und ihn aufgerufen, zu Vorwürfen des Antisemitismus Stellung zu nehmen. Unter anderem soll er in einem Buch-Vorwort geschrieben haben: „Die Juden kontrollieren die Medien, Zeitungen und Verlage in den USA.“

Die amerikanische Regierung verweist außerdem auf jüngste israelkritische Resolutionen der Unesco, darunter Entschließungen, in denen Israel für sein Verhalten in Ostjerusalem kritisiert wird.


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