Weniger Vetternwirtschaft Griechische Regierung legt Reformplan für Verwaltung vor

Griechenland will die Verwaltung in den nächsten Jahren erneuern und die Vetternwirtschaft bekämpfen. Die Regierung plant, qualifiziertere Mitarbeiter einzustellen. Behörden sollen unabhängig und entpolitisiert werden.

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Seit 2010 ist das Land von den Hilfen der Euro-Geldgeber abhängig. Quelle: dpa

Athen Die griechische Regierung will mit einem auf drei Jahre angelegten Reformplan die Verwaltung des Landes reformieren und effektiver machen. Der am Mittwoch vorgestellte Plan sieht vor, staatliche Beschäftigte besser zu qualifizieren, Personal mit digitalen Kenntnissen einzustellen und Stellen in die Bereiche zu verlagern, in denen sie tatsächlich benötigt werden. Zudem soll die weit verbreitete Vetternwirtschaft bekämpft werden. Bis 2020 würden Behörden und andere öffentliche Verwaltungen unabhängig und entpolitisiert sein, versprach die Ministerin für den Wiederaufbau der Verwaltung, Olga Gerovassili. Eine Reform des öffentlichen Sektors ist eine Kernforderung der Geldgeber Griechenlands. 2010 war beinahe jeder Fünfte Beschäftigte im Staatsdienst. Seither ist die Zahl der im öffentlichen Dienst beschäftigten Menschen um 18 Prozent gesunken.

Zuletzt hatte sich Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras optimistischer über die Wirtschaft in seinem Land gezeigt. Ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt 2017 von „nahe zwei Prozent“ sei realistisch, sagte er am Dienstag. Damit würde die Wirtschaft ähnlich stark wachsen wie für Deutschland vorhergesagt.

Griechenland ist seit 2010 von Hilfen der Euro-Geldgeber abhängig. Athen hat im Gegenzug Reformen auf den Weg gebracht, darunter Einschnitte im Renten- und Steuersystem. Die Eurogruppe hatte sich im Juni darauf geeinigt, dass das Mittelmeerland weitere 8,5 Milliarden Euro aus einem bis zu 86 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm erhalten soll.

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