
In einem Internetlink verwies Coombs zudem auf eine Online-Petition auf der Website des Weißen Hauses mit derselben Forderung, die bislang rund 22.000 Menschen unterschrieben haben.
Manning, während des Verfahrens noch als Bradley, mittlerweile aber als Frau mit dem Vornamen Chelsea firmierend, war im August für die Weitergabe von Staatsgeheimnissen an die Enthüllungsplattform Wikileaks zu der langen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Weiße Haus hatte damals auf die Ankündigung des Gnadengesuchs reagiert, es werde wie alle anderen auch behandelt.





Das Strafmaß wird nach Militärrecht noch von einem Berufungsgericht geprüft. Zudem kann die Verteidigung das Urteil durch mehrere Instanzen bis zum Obersten Gerichtshof anfechten.
Manning hatte nach der Urteilsverkündung mitgeteilt, fortan als Frau leben und sich sobald wie möglich einer Hormonbehandlung unterziehen zu wollen. Derzeit sitzt sie im Gefängnis Fort Leavenworth im US-Staat Kansas, das ein reines Männergefängnis ist. Allerdings hat das Personal nach Aussage von Gefängnissprecher George Marcec Spielraum, Insassen voneinander zu trennen, wenn ein Risiko besteht. Homosexuelle und Transsexuelle sind in Gefängnissen oft Opfer von sexuellen Übergriffen und anderen Formen der Gewalt. Manning werde nicht erlaubt, eine Perücke oder einen Büstenhalter zu tragen. Ihr Haar müsse sie zudem im militärischen Stil frisieren.
Ausland
Armeesprecher George Wright teilte sofort nach Mannings Verkündung mit, dass die Armee weder Hormontherapien und chirurgische Eingriffe zur Geschlechtsumwandlung bezahle. Mannings Verteidiger Coombs sagte Ende August in der "Today Show" des Fernsehsenders NBC, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, damit Chelsea Manning ihren Weg gehen könne. Nach Ansicht von Militärrechtsexperten könnte Coombs beantragen, Manning in ein ziviles Bundesgefängnis zu verlegen. Dort werden im Gegensatz zu Militärgefängnissen Hormontherapien für Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörungen angeboten.
Im Prozess vor dem Militärgericht in Fort Meade hatte ein Psychiater Manning Probleme mit ihrer sexuellen Orientierung und Narzismus bescheinigt. Die Verteidigung hatte argumentiert, Manning habe zur Tatzeit unter Stress gestanden, seine Vorgesetzten hätten Warnsignale ignoriert. Sie verwies unter anderem darauf, dass Manning einem Vorgesetzten ein Bild von sich als Frau geschickt habe.