
Italien benötigt nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri keine Hilfe vom europäischen Rettungsfonds ESM. „Italien ist kein Land und wird auch künftig kein Land sein, das Unterstützung vom ESM braucht“, sagte Gualtieri in einem Interview mit dem privaten Fernsehsender La7. Zudem werde die Reform des ESM nur wenige Änderungen mit sich bringen. Deshalb gebe es keinen Grund zur Sorge. Die Opposition und einige Wirtschaftswissenschafter befürchten, dass die Neugestaltung des ESM dazu führen könnte, dass Italien womöglich seine Staatsschulden restrukturieren muss.
Die Finanzminister der Euro-Zone hatten sich im Dezember auf eine Stärkung des Fonds geeinigt. Der soll ein neues Hilfsinstrument erhalten, eine vorsorgliche Kreditlinie. Zudem soll der Euro-Rettungsfonds im Fall einer drohenden Staatspleite das Recht bekommen, einen Schuldenschnitt bei den Gläubigern des betroffenen Landes zu organisieren.
Für das laufende Jahr sagte Gualtieri für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozent oder leicht darüber voraus. Die Regierung in Rom hatte zuletzt ein Plus von 0,1 Prozent prognostiziert.