Budapest Die ungarische Regierung will die Wirtschaft mit einem Konjunkturpaket auf Trab bringen. Geplant seien unter anderem Arbeitsmarktreformen und eine Ausbildungsinitiative, sagte Wirtschaftsminister Mihaly Varga der regierungsnahen Zeitung „Magyar Idok“ vom Samstag. Auch Investitionen in die Pharma- und Chemieindustrie sowie in erneuerbare Energien und Tourismus könnten die Konjunktur ankurbeln. Im Herbst soll das Paket vorgestellt werden.
Die Regierung peilt dem Minister zufolge für die kommenden Jahre ein Wirtschaftswachstum von drei bis fünf Prozent an. Im zweiten Quartal wurde eine aufs Jahr umgerechneten Rate von 2,6 Prozent erzielt, mit der Ungarn hinter Nachbarländern wie Rumänien und der Slowakei hinterherhinkt. Für 2017 hat die Regierung ein Wachstum von 3,1 Prozent vorausgesagt, im Wahljahr 2018 sollen es 3,4 Prozent werden.
Das Konjunkturprogramm der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban dürfte an ein umfangreiches Kreditprogramm anschließen, das die Zentralbank derzeit auslaufen lässt. Die von dem Orban-Getreuen Gyorgy Matolcsy geleitete Notenbank hatte damit Kleinunternehmen unterstützt.