„Wise Honest“ Eltern von Otto Warmbier erheben Anspruch auf nordkoreanischen Tanker

Ein US-Gericht hat den Eltern des nach langer Haft in Nordkorea verstorbenen Studenten eine hohe Geldsumme zugesprochen. Nun sehen sie die Chance, zumindest einen Teil auch zu erhalten.

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Ein Bundesgericht in der Hauptstadt Washington entschied im vergangenen Dezember, dass Nordkorea wegen des Todes des jungen Mannes 500 Millionen US-Dollar an die Familie zahlen müsse. Quelle: Reuters

New York Die Eltern des in Nordkorea festgehaltenen und später gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier erheben Anspruch auf einen nordkoreanischen Frachter, den die USA beschlagnahmt haben. Cindy und Fred Warmbier argumentieren in einem Antrag vor einem New Yorker Gericht, der Tanker könne dazu dienen, einen Teil der Strafe von 500 Millionen US-Dollar abzubezahlen, zu der ein US-Gericht Nordkorea verurteilt hatte.

Otto Warmbier war Anfang 2016 nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und wegen „feindlicher Handlungen gegen den Staat“ zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Im Juni 2017 wurde er zurück in die USA gebracht und starb dort wenige Tage nach seiner Rückkehr. Er hatte damals schon 15 Monate im Koma gelegen.

Die Eltern des Studenten verklagten Nordkorea wegen „brutaler Folter und Mord“. Ein Bundesgericht in der Hauptstadt Washington entschied im vergangenen Dezember, dass Nordkorea wegen des Todes des jungen Mannes 500 Millionen US-Dollar an die Familie zahlen müsse.

In Gerichtsunterlagen erklärte der Anwalt der Eltern, dass das kommunistische Land sich nie an Vergleichsgesprächen beteiligt habe. Deswegen bleibe den Warmbiers nichts anderes übrig, als Vermögenswerte Nordkoreas ausfindig zu machen. Deswegen erhebe man nun Anspruch auf den Tanker „Wise Honest“.

Die US-Regierung hatte im Mai erklärt, sie habe den in Nordkorea registrierten Frachter sichergestellt. Mit ihm sollen illegal Kohle aus Nordkorea verschifft und schwere Maschinerie in das isolierte Land transportiert worden sein.

Das Schiff wurde US-Angaben zufolge zunächst im April 2018 von indonesischen Behörden festgesetzt, woraufhin die US-Justiz eine richterliche Anordnung zur Beschlagnahmung ausstellte.

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