Wolfgang Ischinger "Wir brauchen Chinesen an der Weltbank-Spitze"

Wolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, wünscht sich einen Chinesen an der Spitze der Weltbank.

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Wolfgang Ischinger. Quelle: dpa

Im Gespräch mit der WirtschaftsWoche beklagte der ehemalige Top-Diplomat Wolfgang Ischinger „die Unfähigkeit des Westens, die bestehenden internationalen Institutionen so umzubauen, dass China angemessen beteiligt wird“. Ischinger sagte: „Über eine Reform des IWF reden wir seit 15 Jahren, ohne Erfolg. Noch immer steht an dessen Spitze automatisch ein Europäer, daran wird sich auch in den nächsten Jahren wohl nichts ändern. Der Westen müsste endlich bereits sein, auf berechtigte chinesischen Interessen mehr einzugehen. Wie wäre es etwa, wenn der nächste Präsident der Weltbank ein Chinese wäre?“

Zugleich sprach sich Ischinger, der ab Freitag über 400 hochrangige Gäste bei der Sicherheitskonferenz begrüßen wird, für einen engeren Dialog mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. „Wir wollen kein darbendes Russland, sondern ein stabiles“, so Ischinger. „Amerikanischen Stimmen, nur ein schwaches Russland führe zu einer sicheren Welt, sollten wir widersprechen. So eine Sichtweise ist gefährlich. Wir sollten also auch wieder da einsetzen, wo Russland nicht bloß provoziert, sondern auch kooperativ ist. Iran war ein positives Beispiel. Putin wird zwar in Sachen Krim so bald nicht einlenken. Aber er ist grundsätzlich zur Zusammenarbeit mit der Nato und dem Westen bereit.“

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