Zbigniew Ziobro Auftragsmord an Polens Justizminister geplant - Festnahme

Polnische Ermittler werfen einem festgenommenen Mann vor, dass er die Ermordung des Justizministers und eines Staatsanwalts in Auftrag gegeben haben soll.

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Polens Justizminister gerät wegen seiner Reformpläne regelmäßig mit der EU in Konflikt. Quelle: Reuters

Die Polizei in Polen hat einen Mann festgenommen, der die Ermordung von Justizminister Zbigniew Ziobro und eines Staatsanwalts in Auftrag gegeben haben soll. Auf den 28-Jährigen sei ein EU-Haftbefehl ausgestellt gewesen, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwalt am Samstag dem polnischen Radiosender Jedynka. Die Ermittler werfen ihm laut Nachrichtenagentur PAP Drogenhandel in großem Stil sowie Anstiftung zum Mord vor.

Ziobro sagte, der Mann habe den Mord an ihm selbst in Auftrag gegeben sowie an dem Staatsanwalt, der gegen ihn ermittelt habe. Laut einem Bericht der Zeitung „Rzeczpospolita“ soll der 28-Jährige einem Komplizen rund 23 500 Euro für die Tat geboten haben. Der Komplize sei jedoch schon vor einiger Zeit im Rahmen einer größeren Aktion gegen den Drogenring gefasst worden und habe die Mordpläne gestanden.

Der 49 Jahre alte Ziobro gilt als Hardliner innerhalb der nationalkonservativen Regierungspartei PiS. Neben seinem Amt als Justizminister hat er auch den Posten des Generalstaatsanwalts inne, was ihm große Machtfülle verleiht. Ziobro ist federführend bei den umstrittenen Reformen des polnischen Justizsystems, die Warschau schon mehrfach in einen Konflikt mit der EU gebracht haben.

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