Wegen kolumbianischer Zölle auf Tiefkühl-Fritten aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden will die EU-Kommission Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) einlegen. Dies kündigte Handels-Kommissarin Cecilia Malmström am Montag in Brüssel an.
Die Anti-Dumping-Zölle des südamerikanischen Landes seien völlig ungerechtfertigt und schadeten den EU-Herstellern. Deshalb werde sich die EU-Kommission bei der WTO für deren Interessen einsetzen.
Kolumbien hatte die Anti-Dumping-Zölle im November 2018 verhängt. Die Begründung lautete, die EU-Hersteller subventionierten ihre Preise und schadeten damit kolumbianischen Produzenten. Laut Agrarminister Andrés Valencia Pinzón müssten 74 Prozent aller Importe zu Preisen eingeführt werden, die kolumbianische Anbieter nicht benachteiligen.
Schon damals rief Belgien die EU-Kommission zu Hilfe. Die beiden gleichfalls betroffenen Länder Deutschland und Niederlande schlossen sich der Forderung an. „Europa wird europäische Fritten verteidigen“, sagte Malmström daraufhin. Kolumbien sei bereits das dritte Land nach Südafrika und Brasilien, das solche Anti-Dumping-Maßnahmen gegen Belgien verhängt habe, erklärte der belgische Kartoffelverband Belgapom.
Jetzt erklärte die Handelskommissarin, man habe mehr als 30 Mal vergeblich bei den kolumbianischen Behörden interveniert. Deshalb sei die Beschwerde bei der WTO nicht zu vermeiden gewesen. Ziel ist ein Schlichtungsverfahren.