Zweiter Gipfel in Hanoi Trump sieht Fortschritte mit Kim

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Dürfen Atom-Inspekteure ins Land?

Über die Ergebnisse der Gespräche zwischen Trump und Kim wird kräftig spekuliert. Außer über die Friedenserklärung wurde auch über eine Schließung des wichtigen nordkoreanischen Atomkomplexes Yongbyon sowie die Zulassung von Atom-Inspekteuren, die Einrichtung von Verbindungsbüros und die Wiederaufnahme innerkoreanischer Wirtschaftsprojekte gemutmaßt.

Trotz der bereits in Singapur bekräftigten grundsätzlichen Bereitschaft zur „Denuklearisierung“ wird aber kein Durchbruch zur Beseitigung der Atomwaffen und Raketen erwartet. Nordkorea-Experten verweisen immer wieder darauf, dass die Führung in Pjöngjang ihr Atomarsenal als eine Art Lebensversicherung gegen mögliche Angriffe oder Umsturzversuche sieht. Beide Seiten haben nicht einmal ein gemeinsames Verständnis, was mit „Denuklearisierung“ gemeint ist.

Nordkorea könnte sich aber zur bereits angebotenen Schließung seines wichtigen Atomkomplexes Yongbyon verpflichten und ausländische Inspekteure zulassen. Dafür verlangt Kim „korrespondierende“ Gegenleistungen der USA. Spekuliert wurde, dass die USA im Gegenzug zumindest innerkoreanische Wirtschaftsprojekte zulassen würden.

Dreckige Luft in Nordkorea

Konkret geht es um die Wiedereröffnung des Industrieparks in Kaesong sowie die Wiederaufnahme des Reiseprogramms für südkoreanische Touristen im Kumgang-Gebirge in Nordkorea. Die Eröffnung von Verbindungsbüros der USA und Nordkoreas wäre ein erster Schritt für eine Normalisierung der Beziehungen. Beide unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.

Im Korea-Krieg wurden schätzungsweise mehr als 3,2 Millionen Menschen getötet. Mit dem Waffenstillstandsabkommen, das den 38. Breitengrad als Grenze zwischen dem kommunistischen Norden und dem westlich orientierten Süden bestätigte, endete der Konflikt nach 37 Monaten.

Die Vorgeschichte geht auf die Kapitulation der Japaner am Ende des Zweiten Weltkriegs zurück, die Korea erobert hatten. Der Süden des Landes wurde von US-Truppen, der Norden von sowjetischen Truppen besetzt. Die Nordkoreaner marschierten am 25. Juni 1950 in den Süden ein. UNO-Truppen unter US-Kommando trieben sie zurück. 1953 wurde der Waffenstillstand von Nordkorea, den USA und China unterzeichnet, das mit „Freiwilligen“ an Nordkoreas Seite gekämpft hatte.

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