Zweites TV-Duell Einer schlimmer als die andere

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Vertrauen der Wähler verloren

Zu dem Video mit seinen sexistischen Äußerungen sagte Trump: „Ich schäme mich.“ Er achte Frauen. „Niemand respektiert Frauen mehr als ich“, so Trump. Seine Äußerungen bezeichnete er als „Umkleidekabinen-Gespräche“. Glaubwürdig war das alles nicht und so ließ Clinton verständlicherweise Trump nicht so einfach davonkommen und erklärte, das Gesagte sei bezeichnend für Trumps Persönlichkeit.

„Jedem, der (das Video) gehört hat, ist klar, dass das genau ausmacht, wer er ist“, sagte Clinton. Trump habe Frauen beleidigt. Er habe zudem Migranten, Afroamerikaner, Latinos, Behinderte, Muslime und andere verbal ins Visier genommen.

Wer sind die Frauen von Trumps Pressekonferenz?

Trump aber hatte noch ein (fragwürdiges) Ass im Ärmel. Bei ihm selbst gehe es nur um Worte, bei den Clintons aber um Taten, sagte Trump und verwies auf drei Frauen, die er mit zur Debatte gebracht hatte und die Bill Clinton der sexuellen Übergriffe beschuldigen.

Hillary Clinton habe, so Trump, diese Frauen ausgelacht. Die Präsidentschaftskandidatin wiederum verwies auf First Lady Michelle Obama und lehnte einen weiteren Schlagabtausch unter der Gürtellinie ab. „Wir lassen uns nicht auf das Niveau ein.“

Debate Watch in den USA

Auf ihre eigenen Schwächen angesprochen wich Clinton aus. Zu der Aussage, ihre veröffentlichte Meinung unterscheide sich von ihren wahren Gedanken, erklärte sie, dies sei ein Zitat Abraham Lincolns. Trump kommentierte: Abe hat nie gelogen. Das ist der große Unterschied zwischen Abraham Lincoln und dir.“

Die TV-Debatte wird weder Trump noch Clinton reichen, um das längst verlorene Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Clintons Vorteil: Sie hat prominente Fürsprecher. Anders als die republikanische Partei, die sich teilweise von Trump distanziert hat, stehen die Demokraten geschlossen hinter Clinton.

Die größten Absurditäten im US-Wahlkampf
Hillary Clintons Doppelgängerin Quelle: AP
Von Hirntumor bis Zungenkrebs – Clintons Krankheiten im Überblick Quelle: dpa
Der Knopf in Clintons Ohr Quelle: AP
Hillary Clinton Quelle: AP
Donald Trump – der Antichrist Quelle: dpa
Hillary Rodham Clinton Jimmy Quelle: AP
Die Illuminati und Trump Quelle: REUTERS

Die Ikonen der Linken, Elizabeth Warren und Bernie Sanders, werben um die Stimmen der Basis und der Millennials. US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle kämpfen unabhängig voneinander primär in North Carolina und Pennsylvania für eine Fortsetzung der demokratischen Politik im Weißen Haus.

Auch wenn es kaum einer ausspricht: Das beste Argument pro Clinton ist, dass sie vielleicht wenig beliebt und glaubwürdig ist – ihr Kontrahent Donald Trump aber schlicht eine Katastrophe und ein Armutszeugnis für die USA wäre.

Trump und Clinton legen in TV-Duell die Handschuhe ab

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