Bundeswehr-Reform Zukunft der Kreiswehrersatzämter ist ungewiss

Die Zukunft der 52 Kreiswehrersatzämter wird voraussichtlich erst Mitte nächsten Jahres feststehen. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen 42 dieser Ämter geschlossen werden, denn im Rahmen der Bundeswehr-Reform ist die Musterung von Wehrpflichtigen zukünftig nicht mehr notwendig.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Kreiswehrersatzamt in Münster: Die Musterung von Wehrpflichtigen entfällt mit der Bundeswehr-Reform Quelle: dpa

HB BERLIN. Bis Mitte 2011 werde im Rahmen der von Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geplanten Reform über die Strukturen der Bundeswehr entschieden werden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Erst dann könnten konkrete Aussagen zu Standorten und Dienststellen wie die Kreiswehrersatzämter gemacht werden. Ende Januar werde eine Arbeitsgruppe Vorschläge über die künftige Struktur der Bundeswehr vorlegen.

Das Bielefelder "Westfalen-Blatt" hatte zuvor unter Berufung auf den CDU-Wehrexperten Jürgen Herrmann gemeldet, mindestens 42 dieser Ämter sollten geschlossen werden. Zu den Aufgaben der 5000 Mitarbeiter in den Kreiswehrersatzämtern gehört bisher die Musterung der Wehrpflichtigen, die mit dem Aussetzen der Wehrpflicht im nächsten Jahr wegfällt. Vom 3. Januar an ist die verpflichtende Musterung - also die medizinische und psychologische Eignungsprüfung aller jungen Männer - ausgesetzt.

Zu den Aufgaben der Kreiswehrersatzämter gehört daneben aber auch der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, bei dem es unter anderem darum geht, den Wiedereinstieg von Zeitsoldaten ins zivile Berufsleben zu unterstützen. Zudem kümmern sich die Mitarbeiter der Ämter um die Einberufung von Reservisten. Auch in Zukunft müssen die Kandidaten für den geplanten Freiwilligendienst in der Bundeswehr gemustert werden. Guttenberg will für diesen Dienst 7500 bis 15 000 junge Leute im Jahr anwerben.

Herrmann sagte der Zeitung, er rechne damit, dass nach aller Voraussicht nur acht bis zehn Kreiswehrersatzämter erhalten bleiben. Mit diesen Dienststellen verschmelzen könnten die vier Zentren für Nachwuchsgewinnung in Berlin, Hannover, Düsseldorf und München, die für die Anwerbung Freiwilliger zuständig sind, sowie das entsprechende Zentrum der Marine in Wilhelmshaven.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%