Die Ukraine erwartet im Oktober die erste Lieferung des Luftabwehrsystems Iris-T aus Deutschland. „Das ist für uns ein echter Durchbruch“, sagte Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, der WirtschaftsWoche. Mit dem System könnten Großstädte wie Kiew vor russischen Luftangriffen geschützt werden. Die Kosten für die IRIS-T-SLM genannte Paket aus Hochleistungsradar, Abschussvorrichtung und Kontrollwagen sowie Raketen gibt Melnyk mit 140 Millionen Euro pro Stück an. Das System soll nun über den Sommer vom deutschen Rüstungsunternehmen Diehl Defense produziert werden. Elf weitere Systeme könnte die Ukraine zeitnah beziehen.
Es habe seit Kriegsbeginn „sehr konstruktive Gespräche“ zwischen der Botschaft und dem Unternehmen zu den Systemen gegeben, erklärte Melnyk. In die politischen Verhandlungen sei aber „erst kürzlich Bewegung gekommen“. Am Mittwoch hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Unterstützung zugesagt.
Neben Iris-T-SLM will Deutschland auch ein modernes Ortungsradar sowie vier Mehrfachraketenwerfer liefern. „Endlich können wir dem Bundeskanzler Scholz von Herzen sagen: Danke!“, lobte Melnyk: „Jetzt kann man wirklich von einer Zeitenwende für die Ukraine sprechen. Wir hoffen auf weitere moderne Waffensysteme aus Deutschland“.
Lesen Sie auch: Was das System IRIS-T kann und welche Waffensysteme aus Deutschland außerdem in der Ukraine zum Einsatz kommen