
Die nach Tarif bezahlten Arbeitnehmer in Deutschland haben im vergangenen Jahr vom größten Einkommensplus seit mindestens 2011 profitiert. Die Monatsverdienste dieser rund 19 Millionen Beschäftigten stiegen um 3,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Klammert man Sonder- und Einmalzahlungen aus, lag das Plus bei 2,9 Prozent.
Wo Fachkräfte fehlen
Die Branche fordert Rahmenbedingungen für Zuwanderer. Der Grund: Letzteren Erhebungen zufolge sind derzeit in Deutschland rund 39.000 Stellen für IT-Experten nicht besetzt, so das „Handelsblatt“. Gesucht würden vor allem Akademiker der Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Die Branche ist nach eigenen Angaben dringend auf Ausländer angewiesen. Schon heute haben 9,5 Prozent aller Beschäftigten im Bau einen ausländischen Pass. „Wir sind an Facharbeitern aus Rumänien und Bulgarien stark interessiert“, sagt Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie gegenüber dem „Handelsblatt“. Die Leute seien motiviert und gut ausgebildet.
In Deutschland fehlen rund 50.000 Pflegekräfte – Tendenz steigend. Qualifizierte Zuwanderer sind daher ausdinglich erwünscht. In der Altenpflege ist – ähnlich wie in der Baubranche – jeder zehnte Mitarbeiter aus dem Ausland. In der Kinderbetreuung fehlen nach Schätzung der Arbeiterwohlfahrt rund 30.00 Erzieherinnen.
Da die Inflation vor allem wegen der günstigen Energie 2014 mit 0,9 Prozent vergleichsweise moderat blieb, profitierten die Arbeitnehmer von einer steigenden Kaufkraft.
Das gewerkschaftsnahe WSI-Institut der Hans-Böckler-Stiftung hatte jüngst das Reallohnplus der Tarifbeschäftigten auf 2,2 Prozent geschätzt. Einen größeren Anstieg hatte es zuletzt 1999 gegeben .