AfD Internationales Auschwitz Komitee kritisiert Gauland scharf

Nach einem umstrittenen Gastbeitrag in der FAZ, wird das internationale Ausschwitz Komitee dem AfD-Politiker vor die Gesellschaft zu zerstören.

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AfD: Internationales Auschwitz Komitee kritisiert Gauland scharf Quelle: dpa

Berlin Das Internationale Auschwitz Komitee hat dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland vorgeworfen, er wolle die deutsche Gesellschaft „durch Hass und die Förderung niedriger Instinkte zerstören“. Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident der von Überlebenden des Holocaust gegründeten Organisation, sagte am Mittwoch: „Auschwitz-Überlebende kennen die Gaulandsche Strategie aus der eigenen Lebenserfahrung während der Nazi-Jahre: Menschen zu stigmatisieren und sie als Artfremde und Wurzellose innerhalb der heimischen Gesellschaft zu charakterisieren und dann das „gesunde Volksempfinden“ gegen sie zu mobilisieren.“

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte am vergangenen Samstag einen Gastkommentar des Partei- und Fraktionschefs der AfD veröffentlicht. Darin beschreibt Gauland eine „globalisierte Klasse“, die „kulturell und politisch den Takt“ vorgibt. Ihr gegenüber stünden die bürgerliche Mittelschicht und Menschen, die schlecht bezahlte Jobs hätten und „ihre Heimat verlieren, weil es ihr Milieu ist, in das die Einwanderer strömen“.

Der Berliner „Tagesspiegel“ zitierte am Mittwoch Historiker, die erklärten, Gaulands Text erinnere in Duktus und Argumentation stark an eine Rede, die Adolf Hitler 1933 vor Arbeitern gehalten hatte. Michael Wolffsohn sagte der Zeitung, wer die Hitler-Rede nicht kenne, dem juble Gauland „Adolf Hitler light“ unter. Der NS-Forscher Wolfgang Benz sagte dem „Tagesspiegel“, der Text sei „ganz offensichtlich eng an den Hitlers geschmiegt“.

Gaulands Berater Michael Klonovsky sagte, er habe mit Gauland vorab über den Beitrag gesprochen. Der AfD-Vorsitzende habe diesen jedoch selbst verfasst. Weder er noch Gauland hätten den Wortlaut der Rede gekannt, in der Hitler eine „Frühform der Globalisierung mit antisemitischen Konnotationen“ beschrieben habe. Klonovsky erklärte: „Ich sehe keine Parallelen außerhalb der reinen Tatsachenbeschreibung.“

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