AfD-Chefin Frauke Petry steht einem Medienbericht zufolge vor einer innerparteilichen Niederlage. Petry müsse nach einer Mitgliederbefragung ihre Hoffnungen begraben, alleinige Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl im September zu werden, berichtete die „Welt“. Die AfD-Basis habe sich mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, mit einem größeren Spitzenteam statt einer Einzelperson in den Wahlkampf zu gehen.
Die Entscheidung sei ein Votum gegen Petry, obwohl es in der Befragung der gut 25.000 Mitglieder gar nicht um konkrete Personen gegangen sei, berichtete die „Welt“. Petry habe sich für eine Solo-Lösung ausgesprochen.
Rückenwind erhalten durch das Ergebnis der Befragung demnach Petrys Gegner an der AfD-Spitze. Hierzu zählt neben Co-Parteichef Jörg Meuthen, der allerdings nicht für den Bundestag kandidiert, vor allem AfD-Vize Alexander Gauland, der genau wie Petry bereits als Bundestagskandidat nominiert wurde.
Die AfD wird ...
2014:
Ost: 2 Prozent
West: 1 Prozent
2016:
Ost: 11 Prozent
West: 3 Prozent
*Anteil der AfD-Anhänger in Prozent; Quelle: SOEP, DIW
2014:
unter 30 Jahre: 2 Prozent
über 60 Jahre: 1 Prozent
2016:
unter 30 Jahre: 10 Prozent
über 60 Jahre: 3 Prozent
2014:
Realschulabsolventen: 2 Prozent
Abiturienten: 2 Prozent
2016:
Realschulabsolventen: 7 Prozent
Abiturienten: 2 Prozent
Denkbar sei nun ein Team aus Gauland, Petry sowie eventuell weiteren Bundesvorstandsmitgliedern wie Alice Weidel aus Baden-Württemberg und Armin Paul Hampel aus Niedersachsen.
Rechtlich bindend ist die Mitgliederbefragung nicht. Verbindlich entscheiden kann die Frage nach Spitzenteam oder Solo-Spitzenkandidatin erst der AfD-Bundesparteitag Ende April.