AfD-Spitzenkandidat Gauland spricht von „Entsorgung“ Aydan Özoguz'

Alexander Gauland steht zu seiner umstrittenen Formulierung. Der Spitzenkandidat der AfD hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung in Eichsfeld die Bundes-Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz beschimpft.

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Der AfD-Spitzenkandidat steht wegen seiner Äußerung in der Kritik. Quelle: dpa

Berlin Der AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland steht dazu, auf einer Wahlkampfveranstaltung von einer „Entsorgung“ der Bundes-Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz in Anatolien gesprochen zu haben. Über die Aussage im thüringischen Eichsfeld vor klatschenden und vereinzelt jubelnden Zuhörern hatte zuerst die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montag) berichtet. Ein Mitarbeiter Gaulands sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Satz sei so gefallen, „und da steht er auch zu“. Özoguz, die auch SPD-Vizevorsitzende ist, wollte Gaulands Wahlkampfrede nicht kommentieren.

Sie hatte im Mai in einem Interview gesagt, eine spezifisch deutsche Kultur sei, jenseits der Sprache, nicht zu identifizieren. „Das sagt eine Deutsch-Türkin. Ladet sie mal nach Eichsfeld ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist“, rief Gauland seinen Zuhörern zu. „Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können“.

Die Co-Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl, Alice Weidel, sagte am im ZDF-„Morgenmagazin“: „Die Wortwahl ist Geschmackssache. Ich würde das so nicht wählen.“ In der Sache habe ihr Parteikollege aber recht.

„Die Entgleisung von Gauland gegenüber Özoguz ist widerlich“, schrieb SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz auf Twitter. „Wir müssen alles dafür tun, dass solche Rassisten nicht in den Bundestag kommen.“ SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann ergänzte: „Gauland redet wie ein Nazi. Die AfD ist eine Schande für Deutschland.“

Auch seitens des Koalitionspartners gab es deutliche Worte: „Gauland will eine Deutsche mit türkischen Wurzeln, die Mitglied der Bundesregierung ist, „entsorgen“. Das nennt man Rassismus“, schrieb CDU-Generalsekretär Peter Tauber auf Twitter.

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