Afrikanische Schweinepest Landwirtschaftsministerium stoppt Schweinefleisch-Exporte ins EU-Ausland

Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest erfüllt deutsches Schweinefleisch nicht mehr die Exportbedingungen. Berlin sucht nun die Gespräche mit wichtigen Abnehmerländern.

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Rund 70 Prozent der Exporte verbleiben laut Landwirtschaftsministerium im EU-Binnenmarkt. Quelle: Reuters

Die deutschen Exporte von Schweinefleisch nach China und in andere Länder außerhalb der EU sind nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg gestoppt worden. Die meisten Veterinärzertifikate für den Export von Schweinefleisch in Drittländer enthielten die Anforderung, dass Deutschland frei von Afrikanischer Schweinepest sein müsse, erklärte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Freitag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

„Diese Anforderung kann seit gestern nicht mehr zertifiziert werden.“ Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass ein in Brandenburg aufgefundenes totes Wildschwein mit dem Virus infiziert war. Es ist der erste Fall in Deutschland.
Derzeit würden Gespräche mit China und anderen wichtigen Staaten außerhalb der EU angestrebt. Ziel sei es, eine Anpassung der Zertifikate zu erreichen, die eine Regionalisierungsklausel berücksichtigt.

Das würde es Betrieben außerhalb der von der Schweinepest betroffenen Region ermöglichen, weiter auszuführen. „In der Zwischenzeit ist das Exportgeschehen vorübergehend ausgesetzt“, betonte das Ministerium. Innerhalb der EU ist der Export von Schweinefleisch weiter möglich. Hier sei das Regionalisierungskonzept für die Afrikanische Schweinepest anerkannt. „Derzeit verbleiben rund 70 Prozent der Exporte im Binnenmarkt“, hieß es weiter.

Derweil sind die Preise für Schweinefleisch um fast 14 Prozent auf 1,27 Euro pro Kilogramm eingebrochen, wie die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch am Freitag mitteilte. Vor der Bestätigung des ersten Schweinepestfalls in Deutschland hatte der Preis noch bei etwa 1,47 Euro pro Kilo gelegen. „Am Markt für Schlachtschweine sorgt das ASP-Geschehen und die Folgen für die Exportmärkte für starken Preisdruck“, betonte die Vereinigung. „Deutlich nach unten angepasste Preise sind die Folge.“ Auch die Ferkelpreise gaben deutlich nach.

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