Algerien, Ägypten & Co. Mehr Rüstungsexporte in Länder außerhalb der Nato

Grünes Licht für Exporte: Die schwarz-rote Bundesregierung hat im vergangenen Jahr mehr Rüstungsausfuhren in Länder außerhalb der Nato genehmigt, als noch 2016. Der größte Abnehmer ist Algerien, gefolgt von Ägypten.

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Die Rüstungsexporte in Länder außerhalb der Nato sind angestiegen. Quelle: dpa

Berlin Die schwarz-rote Bundesregierung hat 2017 mehr Rüstungsausfuhren in Länder außerhalb der Nato genehmigt als im Jahr zuvor. Insgesamt gab die Regierung grünes Licht für Exporte im Volumen von 3,795 Milliarden Euro nach 3,668 Milliarden Euro im Vorjahr, wie aus der Antwort der Regierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervorgeht, die Reuters am Mittwoch vorlag. Angeführt wurde die Liste der zehn wichtigsten Empfängerländer deutscher Rüstungsgüter von Algerien mit einem Wert von 1,359 Milliarden Euro nach 1,418 Milliarden Euro im Vorjahr. An zweiter Stelle folgte Ägypten mit 708,26 Millionen Euro nach knapp 400 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Auch Saudi-Arabien, in das nach dem Willen der Regierung inzwischen wegen seiner Rolle im Jemen-Konflikt keine deutschen Rüstungsgüter mehr gehen sollen, taucht mit einer Genehmigungssumme von 254,5 Millionen Euro – knapp die Hälfte des Wertes von 2016 – noch unter den Top-Ten auf, ebenso wie die Vereinigten Arabischen Emirate. Für Entwicklungsländer gab die Regierung deutsche Ausfuhren von Waffen und Waffen-Zubehör von 1,05 Milliarden Euro frei, das ist fast doppelt so viel wie vor Jahresfrist.

Insgesamt sprach die Regierung im vergangenen Jahr Einzelgenehmigungen von Rüstungsexporte im Wert von 6,24 Milliarden Euro aus, was einen Rückgang gegenüber den 6,85 Milliarden Euro des Vorjahres bedeutet. Hinzu kommen sogenannte Sammelausfuhren von 324,9 Millionen Euro nach 58,7 Millionen Euro im Jahr 2016. Sammelausfuhren betreffen im Wesentlichen Exporte im Rahmen von Kooperationen auf EU- und Nato-Ebene. Die Bundesregierung unterstreicht in der Antwort auf die Linken-Anfrage, sie verfolge eine “restriktive und verantwortungsvolle Rüstungsexportpolitik“, wobei über Genehmigungen jeweils im Einzelfall im Licht der jeweiligen Situation und unter Einbeziehung außen- und sicherheitspolitischer Belange entschieden werde.

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