Allensbach-Umfrage In der mittleren Generation macht sich Angst breit

Sie gelten als die Leistungsträger der deutschen Gesellschaft: Die Menschen zwischen 30 und 59 Jahren. Eigentlich sind sie mit ihrem Leben ganz zufrieden. Doch in die Zukunft blicken sie mit einem eher mulmigen Gefühl.

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Die Angst der

Angst vor Kriminalität, Altersarmut und sozialer Spaltung: Die mittlere Generation in Deutschland blickt trotz materieller Sicherheit zunehmend skeptisch in die Zukunft. Das geht aus einer Umfrage des Allensbach-Instituts im Auftrag der deutschen Versicherungswirtschaft hervor, die der „Passauer Neuen Presse“ vorliegt. Die Ergebnisse werden an diesem Donnerstag in Berlin vorgestellt.

„Die 30- bis 59-Jährigen bewerten persönliche Lebensqualität und wirtschaftliche Lage weiterhin positiv, blicken aber mit Skepsis auf die Lage und Entwicklung in Deutschland“, zitiert das Blatt aus der Analyse. „Trotz einer weiterhin guten persönlichen Bilanz sind die Sorgen der ,Generation Mitte' im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen.“

Für die Umfrage wurden im ersten Halbjahr 2016 mehr als 1000 Männer und Frauen aus dieser Altersgruppe befragt. Zwar bezeichneten 75 Prozent ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut, heißt es in dem Bericht. Dennoch sähen nur noch 43 Prozent dem kommenden Jahr mit Hoffnungen entgegen. 2015 waren es 57 Prozent. Dagegen seien 42 Prozent eher skeptisch, 2015 waren es nur 30 Prozent.

Die Angst vor wachsender Kriminalität und die Sorge vor Altersarmut stehen den Angaben zufolge im Mittelpunkt. Auch wachsende soziale Unterschiede und Zuwanderung würden zunehmend kritisch gesehen. 60 Prozent fürchteten, im Alter Abstriche machen zu müssen – Tendenz steigend. 44 Prozent hätten Sorge, dass ihr Einkommen in den nächsten Jahren nicht mehr ausreichen könnte. Dabei hätten vier von zehn Befragten angegeben, dass ihre wirtschaftliche Lage in den vergangenen fünf Jahren besser geworden sei.

Auch beim Thema Innere Sicherheit wächst die Skepsis. 68 Prozent hätten den Eindruck, dass die Zahl der Verbrechen in Deutschland allgemein zunehme, heißt es in dem Bericht. 35 Prozent befürchten, Opfer eines Einbruchs oder Diebstahls zu werden – acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl derer, die Angst davor haben, Opfer eines Terroranschlages oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, habe sich mehr als verdoppelt. Etwa jeder Vierte befürchte dies nun.

Verändert haben sich der Umfrage zufolge auch die Einstellungen der „Generation Mitte“ zur Zuwanderung: Sei von 2004 bis 2014 noch immer mehr Offenheit für Zuwanderung erkennbar gewesen, würden nun die Risiken stärker gesehen, berichtet die „Passauer Neue Presse“. Die Skepsis über die Integrationschancen von Flüchtlingen sei groß. 67 Prozent hielten diese für „weniger oder gar nicht gut“, 21 Prozent für gut, nur ein Prozent für sehr gut.

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