




Mit einem Gottesdienst im Berliner Dom haben die Trauerfeierlichkeiten für den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker begonnen. Bei einem Staatsakt gegen Mittag wollten neben Bundespräsident Joachim Gauck auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) das Lebenswerk des früheren Staatsoberhaupts würdigen. Unter den etwa 1400 Gästen waren auch Weizsäckers Ehefrau Marianne, Kanzlerin Angela Merkel und andere Kabinettsmitglieder. Im Anschluss war ein militärisches Abschiedszeremoniell vor dem Dom geplant.
Weizsäcker war am 31. Januar im Alter von 94 Jahren gestorben. Er war zwischen 1981 und 1984 Regierender Bürgermeister von Westberlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident. In seine Amtszeit fielen der Mauerfall und die deutsche Wiedervereinigung. Als bedeutendste politische Rede Weizsäckers ist seine Ansprache vom 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes in Erinnerung. Damals nannte er die Kapitulation Deutschlands einen „Tag der Befreiung“.
"Wir müssen Richard von Weizsäcker dankbar sein für seine Rede vom 8. Mai 1985, in der er das Ende des Zweiten Weltkriegs eingeordnet hat. Sein Satz: "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung", ist zweifellos einer der wichtigsten Sätze der neueren deutschen Geschichte", würdigt WiWo-Chefredakteurin Miriam Meckel den Altbundespräsidenten.