Alternative für Deutschland Eucken-Enkel attackiert die AfD: „Diese Partei ist antiliberal“

Walter Oswalt Eucken wehrt sich gegen Versuche der AfD , die von seinem Großvater, dem Ökonomen Walter Eucken, geprägte Denkrichtung des Ordoliberalismus für sich zu vereinnahmen.

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Quelle: dpa

Walter Oswalt, der Enkel des berühmten deutschen Ökonomen Walter Eucken, wehrt sich gegen Versuche der AfD , die von seinem Großvater geprägte Denkrichtung des Ordoliberalismus für sich zu vereinnahmen. Im Entwurf ihres Parteiprogramms bezieht sich die AfD im Wirtschaftsteil explizit auf Eucken und seine Aussagen zu Wettbewerb und Marktwirtschaft. „Eucken würde nicht AfD wählen“, sagte Oswalt, der als Leiter des Eucken-Archivs in Frankfurt den Nachlass seines Großvaters verwaltet, der WirtschaftsWoche. Für ihn sei die AfD im Kern „antiliberal“.
Der Freiburger Ökonom Eucken (1891-1950) zählt zu den wichtigsten Vordenkern der Sozialen Marktwirtschaft. Im Zentrum seiner Ideen stand die Ablehnung ökonomischer Machtkonzentration. Eucken habe eine „machtminimierte Marktwirtschaft“ gewollt, sagt Oswalt. „Diese Haltung spiegelt das AfD-Programm nicht wider“. Dass die Partei die Erbschaftsteuer abschaffen wolle und damit die Vermögenskonzentration fördere, stehe sogar „konträr zur ordoliberalen Sichtweise“.
Oswalt verwies gegenüber der WirtschaftsWoche auch auf die weltanschaulichen Gräben zwischen der AfD und Eucken. Im Haus der Familie in der Freiburger Goethestraße habe stets „ein multikulturelles Flair geherrscht“, sagt Oswalt, „dort gingen Menschen aus der ganzen Welt ein und aus“.

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