Anschlag in Berlin Amri war im Fokus der Ermittlungsbehörden

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"Wir stehen im engen Austausch mit Ermittlungsbehörden"

Der DJV kritisierte die Ermittlungsbehörden. Der Vorsitzende Frank Überall sagte der dpa: „Ich habe prinzipiell Verständnis dafür, dass Ermittler in Ruhe ihre Arbeit machen und ihre Nachforschungen nicht durch allzu umfassende Veröffentlichung von Detailinformationen gefährden wollen.“ Dagegen stehe aber das Recht der Öffentlichkeit auf verlässliche Fakten.

Derweil beantragte die Opposition im Düsseldorfer Landtag eine Sondersitzung des Innenausschusses des Parlaments gleich zu Beginn des neuen Jahres. Das Schreiben der Fraktionen von CDU, FDP und Piraten an Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) liegt der Deutschen-Presse Agentur vor. Nordrhein-Westfalen war einer Hauptaufenthaltsorte Amris.

Bei der Aufklärung der Fluchtroute des mutmaßlichen Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri durch Europa werden aktuell auch mögliche Fernbus-Fahrten untersucht. „Wir stehen im engen Austausch mit internationalen Ermittlungsbehörden“, sagte die Sprecherin des Unternehmens Flixbus. Einzelheiten dazu wollte sie unter Hinweis auf die Zuständigkeit der Ermittlungsbehörden nicht nennen.

"Kampf gegen Terror ist auch ein Kampf für Freiheit"
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Flixbus bietet täglich Verbindungen von Nimwegen in den Niederlanden nach Lyon in Frankreich an. Die französischen TV-Sender TF1/LCI und BFMTV hatten berichtet, Amri sei per Fernbus von Nimwegen nach Lyon gelangt. Er sei vom 21. auf den 22. Dezember gereist, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise. Für Flixbus ist ein Nachtbus auf dieser Strecke unterwegs. Am 23. Dezember wurde Amri in Mailand von italienischen Polizisten erschossen.

Die Sprecherin erläuterte, Fahrgäste, die bei Flixbus eine grenzüberquerende Verbindung gebucht hätten, seien gemäß den Geschäftsbedingungen dazu verpflichtet, ein gültiges Ausweisdokument mit sich zu führen, das beim Einstieg in den Bus vorgezeigt werden müsse.

Weiter wurde bekannt, dass Amri den bisherigen Ermittlungen zufolge kein Netzwerk in Italien gehabt. Der italienische Ministerpräsident Paolo Gentiloni sagte auf einer Pressekonferenz, es habe sich bislang nicht erwiesen, dass der Tunesier Amri spezielle Netzwerke in Italien gehabt haben könnte. Auf den aktuellen Ermittlungsstand darüber hinaus ging er nicht ein.

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