Anschlag in Halle Sondersitzung im Magdeburger Landtag

Der Innenpolitische Sprecher des Landtags hat beantragt, dass die Innenexperten Auskunft über Geschehnisse von Halle geben. Es geht dabei auch um den Einsatz der Polizei.

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Inzwischen stehen laut Sachsen-Anhalts Innenminister alle Synagogen, jüdischen Einrichtungen und Moscheen unter Polizeischutz. Quelle: dpa

Nach dem Anschlag von Halle kommen in Magdeburg außerplanmäßig die Innenexperten des Landtags zusammen. Bei der Sondersitzung des Innenausschusses am Montag soll die Landesregierung zu den Hintergründen der Geschehnisse Auskunft geben, wie die SPD-Fraktion mitteilte. Ihr innenpolitischer Sprecher Rüdiger Erben hat das beantragt. Auch die oppositionelle AfD-Fraktion hatte eine Sondersitzung des Gremiums verlangt. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) solle dabei auch Auskunft zur Reaktionsgeschwindigkeit des Polizeieinsatzes geben, hieß es.

Am Mittwoch hatte ein schwer bewaffneter Mann versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der rund 50 Gläubige den wichtigsten jüdischen Feiertag begingen. Als das Eindringen misslang, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Frau und einen 20-jährigen Mann. Auf seiner Flucht verletzte er ein Ehepaar durch Schüsse schwer. Der 27-jährige Deutsche hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextreme Motive eingeräumt. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Laut Stahlknecht waren die ersten Polizisten an der Synagoge, sieben Minuten nachdem sie alarmiert worden waren. Zudem berichtete er, die Beamten hätten am zweiten Tatort einen Schusswechsel mit dem Schützen gehabt. Dabei wurde der Attentäter am Hals getroffen und verletzt.

Erst am Freitag hatte Stahlknecht die Vorwürfe der jüdischen Gemeinde zurückgewiesen, die Polizei habe in der Vergangenheit Bitten um Schutzmaßnahmen verwehrt. „Die Synagoge stand und steht immer im besonderen Fokus der örtlichen Polizei.“ Inzwischen stehen alle Synagogen, jüdischen Einrichtungen und Moscheen unter permanentem Polizeischutz. Vor all diesen Gebäuden stehe bis auf Weiteres rund um die Uhr mindestens ein Streifenwagen, sagte Stahlknecht.

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