Antwort auf US-Zölle DIHK-Chef Schweitzer fordert mehr Investitionen

Als Antwort auf die geplanten Zollerhöhungen auf Importe sollte Deutschland verstärkt im Land selbst investieren. Das forderte der Chef des Deutschen Industrie und Handelskammertags in einem Radio-Interview.

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Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) fordert mehr Investitiionen in Deutschland - Als Antwort auf den angedrohten Handelskrieg mit den USA. Quelle: dpa

Berlin Auch als Reaktion auf die Abschottungspolitik der USA fordert der Chef des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, mehr Investitionen in Deutschland. Trump wolle offenbar alle Importe über Zölle teurer machen und Exporte über Steuerpolitik vergünstigen, sagte Schweitzer am Sonntag im Deutschlandfunk. Deutsche Produkte seien aber ohnehin nicht wegen ihres günstigen Preises, sondern wegen ihrer Qualität gefragt. "Ich glaube, woran wir was ändern können und ändern müssen ist, dass wir mehr in Deutschland investieren." Dies gelte für staatliche Infrastruktur-Investitionen, wo sich bereits einiges gebessert habe. Auch könne bei Bildung und den Privatinvestitionen noch mehr passieren. Die Bundesregierung könne hier etwa über steuerliche Anreize helfen.

Schweitzer sagte, mehr zu investieren bedeute letztlich, dass mehr importiert werde. Dies wiederum trage dazu bei, dass der häufig von anderen Ländern und zuletzt auch von den USA kritisierte Handelsüberschuss Deutschlands abgebaut werde. "Das heißt, die Investitionsquote, die muss deutlich erhöht werden."

Eine Möglichkeit sei der Ausbau des schnellen Internets über Glasfaserleitungen, der über Deutschland hinaus in ganz Europa vorangetrieben werden müsse. "Das würde erhebliche Summen kosten, wäre aber richtig wichtig auch für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes." Nötig seien zudem Investitionen etwa in Berufsschulen und die Weiterqualifizierung von Mitarbeitern.

Klar sei aber, dass ein Handelskrieg Deutschland als exportstarke Nation in jedem Fall treffen würde. Etwa eine Million Arbeitsplätze hingen allein vom Außenhandel mit den USA ab. Deutsche Unternehmen beschäftigten umgekehrt aber auch 700.000 Menschen in den USA. Trump werde den USA durch eine Abschottung also selbst schaden. "Politik so konkret umgesetzt, vernichtet Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten, im Rest der Welt, in Europa und auch in Deutschland."

Es sei eine Chance, sich stärker in Asien zu engagieren, was Trump als einen Hauptgegner der US-Wirtschaft ausgemacht hat. Dies dürfe sich nicht allein auf China konzentrieren, sagte Schweitzer. In Thailand oder den Philippinen spielten deutsche Waren noch nicht die Rolle, die sie könnten.

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