
Die Bundesregierung will in den nächsten Wochen die ersten vertraulichen E-Mails über die jahrelang für den Dienstgebrauch verbotenen iPhones verschicken. Die in München ansässige Sicherheitsfirma Virtual Solution liefert 50 Test-Geräte mit dem von ihr entwickelten Verschlüsselungsverfahren SecurePIM für ein Pilotprojekt an drei Bundesministerien – Verkehr und Infrastruktur, Arbeit und Soziales sowie Bildung und Forschung.
Erstmals können damit mobile Geräte des IT-Riesen Apple, die bisher als Sicherheitsrisiko galten, Verschlusssachen bis zur Geheimhaltungsstufe „nur für den Dienstgebrauch“ über die Regierungsnetze verschicken.





„Wir sichern die iPhones, indem wir sicherheitsrelevante Operationen vom amerikanischen iOS-Betriebssystem in die kontrollierte Umgebung einer deutschen Smartcard verlagern“, sagte Raoul-Thomas Herborg, Geschäftsführer und Mitbegründer der Virtual Solution AG, der WirtschaftsWoche. Die sensibelsten Funktionen des Gerätes, die Authentifizierung des Nutzers und die Verschlüsselung des Datenverkehrs, laufen über die Smartcard, die wie ein Tresor funktioniert. Wertvolle Daten werden dort so eingeschlossen, dass nur der Besitzer sie herausholen kann.
Mit dem abhörsicheren iPhone will Virtual Solution dem bisherigen Ausrüster der Bundesregierung, der Düsseldorfer Firma Secusmart, Marktanteile wegnehmen. Die Tochter des kanadischen Smartphone-Herstellers Blackberry verkaufte bisher 4600 Geräte an Ministerien und Bundesbehörden, darunter auch das aktuelle Merkel-Phone.