Berlin Die Beschäftigungsaussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben sich im Mai den zweiten Monat in Folge eingetrübt. Das vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelte Barometer fiel um 0,4 auf 106,8 Punkte. „Vor einem halben Jahr wurde die positive Trendentwicklung der Beschäftigung noch durch die kräftige Konjunktur verstärkt“, erklärte IAB-Experte Enzo Weber am Montag. „Das ist jetzt nicht mehr der Fall.“
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft halbierte sich im ersten Quartal auf 0,3 Prozent, da die Exporte und der Staatskonsum schrumpften. Viele Experten rechnen mit einem etwas besseren Abschneiden im laufenden Frühjahrsquartal.
Das Barometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit sank ebenfalls zum zweiten Mal in Folge, und zwar um 0,4 auf 101,4 Punkte. Das ist der niedrigste Wert seit August 2017. „Die Arbeitsagenturen erwarten einen weiteren, aber gedämpften Abbau der Arbeitslosigkeit“, sagte Weber dazu.
Das IAB-Barometer beruht auf einer monatlichen Umfrage bei den örtlichen Ablegern der Bundesagentur für Arbeit (BA). Diese gibt am Mittwoch die Arbeitsmarktzahlen für Mai bekannt. Prognosen von Ökonomen zufolge dürfte die Zahl der Erwerbslosen unter Herausrechnung jahreszeitlicher Schwankungen um 10.000 sinken.