Arbeitsmarkt, Hamsterkäufe, Rezession Wie sich das Coronavirus auf die Wirtschaft auswirkt

Börsenkurse sacken ab, Messen fallen aus, Flüge werden gestrichen: Die Ausbreitung der Lungenkrankheit bereitet Unternehmen und Branchen Sorgen. Ein Überblick.

Kurzarbeitergeld: Die Bundesagentur für Arbeit zahlt für Beschäftigte, deren Betriebe vom neuartigen Coronavirus betroffen sind, Kurzarbeitergeld. Quelle: dpa
Bahn: Fahrgäste im Fernverkehr können sich in bestimmten Fällen den Fahrpreis kostenfrei erstatten lassen, wenn ihr Reiseanlass aufgrund des neuartigen Coronavirus entfällt. Quelle: dpa
BASF: Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet mit deutlichen Belastungen für den Weltwirtschaft wegen des neuartigen Coronavirus. Quelle: obs
Brussels Airlines: Die belgische Fluggesellschaft reduziert wegen des Coronavirus die Zahl ihrer Flüge nach Italien. Quelle: dpa
Busse: Die Branche sagte ihre Mitwirkung bei der Eindämmung des Coronavirus zu, die der Krisenstab der Bundesregierung angeregt hat. Quelle: dpa
ChinaDeutsche und andere europäische Unternehmen in der Volksrepublik bekommen die Folgen der Coronavirus-Epidemie zu spüren. „Die Auswirkungen sind insgesamt schlimm“, erklärten die deutsche und die europäische Handelskammer in China nach einer Umfrage unter ihren Mitgliedsfirmen. Fast 90 Prozent berichteten von „mittelschweren bis starken Auswirkungen“ durch die Lungenkrankheit. Wegen der Krise erwarte fast jedes zweite Unternehmen einen zweistelligen prozentualen Einbruch der Einnahmen in der ersten Hälfte des Jahres – ein Viertel rechne sogar mit mehr als 20 Prozent Rückgang. Ein gutes Drittel hat demnach schon Probleme mit seinen Finanzströmen. Das macht sich unter anderem für die Autobauer in China bemerkbar. „Wir sehen erste negative Auswirkungen im Markt aufgrund von Covid-19“, sagte Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), am Donnerstag. In China sei der Markt im Januar verglichen mit dem Vorjahresmonat um 20 Prozent geschrumpft. Das liege aber auch daran, dass es wegen des Neujahrsfestes weniger Verkaufstage gab. Für dieses Jahr war der Verband von einem Minus von zwei Prozent ausgegangen. Nun werde wegen des Virus ein Szenario mit Minus sieben Prozent durchgerechnet. Quelle: REUTERS
Autozulieferer Continental erhöht seine Vorsichtsmaßnahmen und schränkt Geschäftsreisen von und nach China sowie Südkorea und in Teile Italiens ein. Quelle: REUTERS
EasyJet: Wegen des Coronavirus streicht die britische Airline Flüge und legt ein Sparprogramm auf. Quelle: REUTERS
Frankfurter FlughafenDer Frankfurter Flughafen geht wegen der Corona-Krise auf Sparkurs. Das Fracht- und Passagieraufkommen im China-Verkehr ist eingebrochen, so dass der Betreiber Fraport zu viel Personal an Bord hat. Konkret sollen Neueinstellungen nur noch in Ausnahmen möglich sein. Dem Personal werden unbezahlter Urlaub und reduzierte Arbeitszeiten nahe gebracht. Dauer und der Umfang der Flugstreichungen wegen des Coronavirus ließen sich derzeit nicht verlässlich prognostizieren, so Fraport. Quelle: dpa
Genfer Autosalon: Der Branchentreff fällt dem Coronavirus zum Opfer. Die Schweizer Regierung verbot am Freitag alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen. Quelle: dpa
Großveranstaltungen: Angesichts der Absage von Großveranstaltungen in Norditalien und der Schweiz aufgrund des Coronavirus zeigen sich Konzert- und Tourneeveranstalter in Deutschland besorgt. Quelle: dpa
Hamsterkäufe: Handelsketten berichteten von teils deutlich erhöhten Verkaufszahlen bei Konserven oder Desinfektionsmitteln. Quelle: imago images
IAG: Die British-Airways-Mutter wagt wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus keine Gewinnprognose für 2020. Quelle: dpa
Die internationale Tourismus-Börse ITB in Berlin wird wegen der Coronavirus-Folgen abgesagt. Quelle: dpa
Konjunktur I: Der Außenhandelsverband BGA sieht zunehmende Belastungen für die Wirtschaft durch das Coronavirus – die Folgen für die Verbraucher aber seien noch gering. Quelle: dpa
Konjunktur II: Die Bundesbank sieht mit dem Coronavirus kurzfristig ein Zusatzrisiko für die deutsche Wirtschaft. Quelle: dpa
L'OréalDer Kosmetikriese L'Oréal setzt zum Schutz seiner Mitarbeiter bis Ende März seine internationalen Geschäftsreisen aus. Das betreffe auch Reisen ins innereuropäische Ausland. Zu dem Kosmetikunternehmen, das seinen deutschen Sitz in Düsseldorf hat, gehören Luxusmarken wie Lancôme oder Giorgio Armani, aber auch L'Oréal Paris, Maybelline New York und Garnier. Quelle: REUTERS
LufthansaDie Lufthansa will angesichts der zunehmenden Verbreitung des Virus ihre Kurzstreckenflüge in den kommenden Wochen deutlich eindampfen. Das Angebot könne auf der Kurz- und Mittelstrecke um bis zu 25 Prozent sinken, teilte der Dax-Konzern am Freitag in Frankfurt mit. Zudem prüft die Fluggesellschaft die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen Kurzarbeit zu beantragen. Auch auf der Langstrecke dürfte die verschärfte Situation zu spüren sein, die Zahl der am Boden bleibenden Langstreckenflugzeuge soll in der Gruppe von 13 auf 23 steigen. Die aus den aktuellen Entwicklungen zu erwartende Ergebnisbelastung sei noch nicht abschätzbar, hieß es weiter. Am 19. März will der Konzern im Rahmen der Jahrespressekonferenz Finanzkennzahlen vorlegen. Quelle: REUTERS
MicrosoftDer Computer-Riese hat wegen des neuartigen Coronavirus das Umsatzziel für seine PC-Sparte gestrichen. Wegen Belastungen der Lieferkette dürfte die Prognose im laufenden Geschäftsquartal nicht erreicht werden, warnte Microsoft. Die PC-Sparte von Microsoft umfasst etwa Windows-Betriebssysteme und Hardware-Produkte wie Surface-Laptops und -Tablets sowie die Spielekonsole Xbox. Das Unternehmen betonte, die Windows-Nachfrage sei weiter hoch. Quelle: REUTERS
ÖlpreiseRohöl verbilligt sich weiter rasant. Der Druck auf die großen Ölfördernationen, ihre Produktion weiter zurückzufahren, nimmt angesichts der größten Preisabschläge seit Jahren rapide zu. Am Rohölmarkt richtet sich die volle Aufmerksamkeit auf die großen Förderstaaten des Ölkartells Opec. Sie wollen Ende kommender Woche mit anderen großen Produzenten, darunter Russland, ihre Förderpolitik abstimmen. Von diesem Verbund, genannt Opec+, erwarten Experten eine weitere Einschränkung der bereits gedeckelten Förderung. Quelle: dpa
Biotech-Firma Qiagen gehört zu den wenigen Profiteuren des Coronavirus Quelle: dpa
Standard CharteredDie britische Bank muss wegen des Coronavirus ihr Renditeziel verschieben. Zusammen mit anderen Problemen wie den niedrigen Zinsen, den Protesten in Hongkong und einer weltweiten Konjunkturschwäche werden die Virusfolgen dazu führen, dass die Gewinne mittelfristig weniger stark wachsen, so die Bank, die den Großteil ihres Geschäfts in Asien macht. Standard Chartered geht aber davon aus, dass die Effekte des Virus vorübergehend sind. Quelle: REUTERS
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