Arbeitsminister Hubertus Heil kritisiert Continental für „radikales Jobabbau-Programm“

Der Bundesarbeitsminister hat kein Verständnis für Continentals Entscheidung, das profitable Werk in Aachen zu schließen. Vielmehr solle der Zulieferer die Jobs erhalten.

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Heil fordert von Continental möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten. Quelle: dpa

Die geplante Schließung der Reifenproduktion von Continental im Werk Aachen stößt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil übel auf. „Es ist ohne Frage so, dass die Automobilbranche von der Coronakrise hart getroffen ist und zusätzlich in einem Transformationsprozess steckt“, sagte der SPD-Politiker der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Trotzdem habe ich kein Verständnis für ein radikales Jobabbau-Programm in diesem Bereich.“ Das betreffe auch den Continental-Standort Aachen, „der ja schwarze Zahlen geschrieben hat“.

Heil wies darauf hin, dass der Staat in der Coronakrise bereits sehr viel Verantwortung übernehme – etwa mit dem Kurzarbeitergeld und mit dem Konjunkturpaket. „Das ist jetzt die Stunde, in der sich die Sozialpartnerschaft bewähren muss“, betonte der Minister. „Ich erwarte jetzt, dass man bei Continental nicht im Windschatten der Krise Entscheidungen trifft, die man möglicherweise vorher schon erwogen hat.“ Vielmehr müsse das Unternehmen im Gespräch mit den Gewerkschaften Lösungen finden, um möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten.

Continental will unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise weltweit 30.000 Stellen „verändern“, davon 13.000 in Deutschland. Dazu gehören neben Umschulungen von Mitarbeitern auch viele Streichungen oder Verlagerungen von Jobs.

Am Dienstag war bekanntgeworden, dass der nach Bosch zweitgrößte Autozulieferer als weiteren Standort die Reifenproduktion in Aachen dichtmachen will. Es geht dabei um etwa 1800 Jobs.

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