ARD-Umfrage Union und SPD rutschen auf Rekordtief – AfD vor SPD

Die GroKo kommt auf ihr schlechtestes Ergebnis überhaupt. Dramatisch wird es für die SPD, denn die AfD ist bei den Bürgern beliebter.

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Viele Bürger sind unzufrieden mit der Arbeit der GroKo. Quelle: dpa

Berlin Die Große Koalition im Bund schneidet im jüngsten ARD-Deutschlandtrend so schlecht ab wie nie zuvor in der von Infratest dimap erstellten Umfrage. Die SPD fällt sogar hinter die AfD zurück.

Die Mehrheit der Befragten ist unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung und macht allen voran Kanzlerin Angela Merkel dafür verantwortlich. Vor allem für CSU und CDU, die in Bayern und Hessen die Regierung führen, dürfte das bei den anstehenden Landtagswahlen eine schwere Bürde sein.

In der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung verliert die Union gegenüber dem Vormonat drei Prozentpunkte und rutscht auf 26 Prozent. Die SPD büßt ebenfalls drei Punkte ein und kommt auf 15 Prozent. Sie fällt damit hinter die AfD, die unverändert 16 Prozent erhielte, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Zweitstärkste Kraft sind in der Umfrage die Grünen mit 17 Prozent (plus drei Punkte). Die FDP erreicht zehn Prozent (plus zwei), die Linkspartei verharrt bei ebenfalls zehn Prozent.

Die schlechten Umfragewerte der Regierungsparteien spiegeln auch die deutlich geringere Zufriedenheit der Bundesbürger mit der Arbeit der Groko wider. Drei Viertel (76 Prozent) der Befragten sind weniger beziehungsweise gar nicht zufrieden, das sind acht Punkte mehr als im Vergleich zum Vormonat. Dagegen sind 24 Prozent (minus sieben) zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit der Arbeit der Regierung.

Die Befragten ziehen auch bei einzelnen Politikfeldern mehrheitlich eine negative Bilanz. 82 Prozent sind beim Thema Diesel weniger oder gar nicht zufrieden mit dem, was die Bundesregierung geleistet hat. Mit den Anstrengungen bei der Beschaffung bezahlbaren Wohnraums sind 78 Prozent, mit der Klimapolitik 73 Prozent unzufrieden.

Eine erkennbare Veränderung im Vergleich zum August zeigt sich bei der Asyl- und Flüchtlingspolitik. Hier sind noch 68 Prozent unzufrieden, aber inzwischen 31 Prozent zufrieden - ein Plus von neun Punkten.

Bezogen auf die Parteien hat bei der SPD die Zufriedenheit am stärksten abgenommen. Hier sind noch 27 Prozent sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden, elf Punkte weniger als im Juli.

Aber auch die CDU hat deutlich eingebüßt: Mit ihrer Arbeit sind 28 Prozent zufrieden, ein Minus von acht Punkten. Mit der CSU sind 17 Prozent zufrieden (minus eins).

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) macht für den aktuellen Zustand der Bundesregierung vor allem deren Chefin Merkel verantwortlich. 31 Prozent sind überzeugt, CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer sei der Hauptschuldige. Von SPD-Chefin Andrea Nahles denken das nur zwei Prozent.

Für die Erhebung befragten die Meinungsforscher von Infratest dimap zur Sonntagsfrage vom 8. bis 10. Oktober 1508 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger. Bei den anderen Fragen wurden am 8. und 9. Oktober 1008 Personen interviewt.

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