München In Bayern soll es künftig sieben sogenannte Ankerzentren für Asylbewerber geben – in jedem Regierungsbezirk eines. Das geht aus einem neuen bayerischen „Asylplan“ hervor, der an diesem Dienstag im Landeskabinett beschlossen werden soll. „Wir gehen bei den Ankerzentren in Vorleistung“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München.
Allerdings muss kein einziges dieser Zentren neu erreichtet werden, vielmehr sollen bestehende Einrichtungen entsprechend umgewidmet werden: Manching, Bamberg, Schweinfurt, Zirndorf, Regensburg, Deggendorf und Donauwörth. Auch vergrößert werden sollen die Standorte nicht. „Wir brauchen dafür keinen einzigen Platz mehr“, so Söder. Als erstes hatte der „Münchner Merkur“ über den „Asylplan“ berichtet. Das Konzept sieht auch vor, dass Bayern künftig in Eigenregie Abschiebeflüge für abgelehnte Asylbewerber durchführen wird.
In den geplanten Ankerzentren sollen Bewerber künftig das gesamte Asylverfahren durchlaufen, die Verfahren sollen damit schneller abgewickelt werden als bisher. Bei einer Ablehnung soll dann auch die Rückführung oder Abschiebung direkt aus Zentren heraus erfolgen. Die bundesweite Einrichtung solcher Zentren ist ein zentraler Baustein der Asylpolitik von Bundesinnenminister und CSU-Chef Horst Seehofer. Die Mehrzahl der Bundesländer sperrt sich aber bislang dagegen.