
Die Zahl der aus Deutschland abgeschobenen Menschen ist im vergangenen Jahr laut einem Bericht zurückgegangen. 2017 seien insgesamt 23.966 Flüchtlinge zurück in ihre Heimatländer gebracht worden, berichtetet die Bild am Sonntag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Das sind 1409 weniger als im Vorjahr – ein Rückgang um 5,6 Prozent Vorjahr.
Die Mehrzahl der Abschiebungen erfolgte dem Bericht zufolge auf dem Luftweg. 98 Prozent der Flüchtlinge seien per Flugzeug abgeschoben worden. Für die Flüge habe die Bundespolizei elf Millionen Euro bezahlt. Die Charterkosten für eine Maschine hätten zwischen 130.000 und 330.000 Euro gelegen.
In den Verhandlungen über eine Neuauflage der großen Koalition fordert die CSU, die Abschiebungen nach Afghanistan zu erhöhen. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU) kritisierte das Auswärtige Amt unter Minister Sigmar Gabriel (SPD): "Das Auswärtige Amt ist seit einem halben Jahr mit der Neubewertung der Sicherheitslage in Afghanistan in Verzug", sagte Mayer der Bild am Sonntag. Eine solche Neubewertung sei dringend erforderlich, um die Abschiebezahlen zu erhöhen.
Seit Dezember 2016 wurden laut Bild am Sonntag 174 Personen nach Afghanistan abgeschoben. Seit Mitte 2017 gilt wegen der schlechten Sicherheitslage ein Abschiebestopp – mit Ausnahme von sogenannten Gefährdern und verurteilten Straftätern.