
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, die deutsch-französische Brigade solle die bereits laufende Ausbildungsmission in Mali verstärken und Schutzaufgaben übernehmen. Zudem würden deutsche Streitkräfte einen europäischen Militäreinsatz in Zentralafrika mit Transportflugzeugen und Luftbetankung unterstützen. Die Ausweitung des Afrika-Engagements der Bundeswehr ist allerdings nach Angaben des Verteidigungsministeriums noch offen.
Das gegenwärtige Engagement der Bundeswehr in Afrika
Für die UN-geführte Mission Minusma stellt die Bundeswehr in Mali und im Nachbarland Senegal Material und 69 Mann für Lufttransport und Luftbetankung bereit. Die European Training Mission Mali (EUTM Mali) soll dazu beitragen, die militärischen Kapazitäten der malischen Streitkräfte wiederherzustellen. Die Bundeswehr unterstützt diese Mission mit 102 Soldaten.
Im Rahmen des EU-Einsatzes Atalanta schützen 348 Marinesoldaten am Horn von Afrika Schifffahrtsrouten vor somalischen Piraten. An der ergänzenden neuen EU-Gruppe Eucap Nestor nehmen derzeit zwei deutsche Berater teil.
Zwei Soldaten sind Teil des internationalen Unmiss-Einsatzes für Friedenssicherung und den Aufbau des neuen Staates Südsudan.
Der internationale Unamid-Einsatz in Darfur überwacht den Waffenstillstand zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Zehn deutsche Soldaten sind beteiligt.
Drei Berater unterstützen im Rahmen des EU-Einsatzes (Eusec RD Congo) die Reform des Sicherheitssektors in dem zentralafrikanischen Land.
In dem weitgehend von Marokko besetzten Gebiet ist die Bundeswehr für die UN-Mission Minurso zur Absicherung eines Waffenstillstands der marokkanischen Armee mit den Rebellen der „Polisario“ vor Ort.
„Das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt sind in laufenden Gesprächen, es ist nichts entschieden“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Falls am Montag beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel die Entscheidung für einen Einsatz falle, beginne die Planung. EU-Vertreter hatten am Freitag gesagt, auf dem Treffen der EU-Außenminister werde voraussichtlich die Entsendung von bis zu 1000 Soldaten beschlossen, um die vom Bürgerkrieg bedrohten Zentralafrikanischen Republik zu stabilisieren. Die Vereinten Nationen haben vor einem Völkermord in dem Land gewarnt, falls die internationale Gemeinschaft ihr Engagement nicht ausweitet. Das Land versinkt seit einem Putsch muslimischer Rebellen 2013 im Chaos. Morde und Plünderungen der Aufständischen haben zu Vergeltungsaktionen christlicher Milizen geführt.
In Mali ist Frankreich bereits mit mehreren Tausend Soldaten vertreten. Islamistische Gruppen sind dort wieder präsenter, nachdem sie zunächst zurückgedrängt worden waren.
Derzeit stellt die Bundeswehr in Mali und im Nachbarland Senegal Material und 69 Mann für Lufttransporte und Luftbetankungen bereit. Die Zentralafrikanische Republik steht nach Einschätzung des Roten Kreuzes vor einer humanitären Katastrophe. Muslimische Rebellen hatten im vergangenen März den christlichen Präsidenten François Bozizé gestürzt und die Macht übernommen.
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