Ausreisepflichtige Zahl der Abschiebungen in Maghreb-Staaten steigt

Die Zahl der Abschiebungen nach Algerien, Tunesien und Marokko hat nach einem Bericht stark zugenommen. Doch ein Plan Berlins stößt auf Vorbehalte.

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Die Bundesregierung will die drei nordafrikanischen Länder nun in die Liste sicherer Herkunftsstaaten aufnehmen. Quelle: dpa

Berlin Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland in die nordafrikanischen Maghreb-Staaten ist einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge zuletzt deutlich gestiegen. So seien 2017 nach Algerien 504 Menschen abgeschoben worden, berichtete die Zeitung laut Vorabbericht unter Berufung auf Sicherheitskreise. Zwei Jahre zuvor seien es 57 gewesen.

Nach Tunesien seien voriges Jahr 251 Menschen zurückgebracht worden. Im Jahr 2015 wurden lediglich 17 Menschen abgeschoben. Im Fall Marokkos nahmen die Abschiebungen von 61 im Jahr 2015 auf 476 bis Ende August 2018 (Gesamtjahr 2017: 634) zu.

Der „Bild“-Zeitung zufolge hieß es in internen Unterlagen der Sicherheitsbehörden, dass die seit 2016 geführten Verhandlungen des Bundesinnenministeriums und anderer Ressorts über die Verbesserung der Rückkehrzusammenarbeit bei allen drei Herkunftsländern zu signifikanten Fortschritten bei der Identifizierung potentieller Ausreisepflichtiger geführt hätten.

Die Bundesregierung will die drei nordafrikanischen Länder und Georgien in die Liste sicherer Herkunftsstaaten aufnehmen, um Asylverfahren für Menschen von dort zu beschleunigen und Abschiebungen zu erleichtern. Im Bundesrat stoßen die Pläne auf Vorbehalte, vor allem bei jenen Landesregierungen, an denen die Grünen beteiligt sind.

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