Aussagen zur Silvesternacht in Köln Anzeigen gegen Kölner Imam nach TV-Interview

Der Kölner Imam Sami Abu-Yusuf soll im russischen Fernsehen den weiblichen Opfern der Kölner Silvesternacht die Schuld für die Taten gegeben haben. Gegen ihn sind inzwischen zahlreiche Strafanzeigen eingegangen.

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In der Silvesternacht waren am Kölner Hauptbahnhof Frauen von Männergruppen umzingelt, sexuell bedrängt und bestohlen worden. Quelle: dpa

Köln Nach vermeintlich frauenfeindlichen Äußerungen eines Kölner Imams im russischen Fernsehen zu den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht sind bei Staatsanwaltschaft und Polizei zahlreiche Strafanzeigen eingegangen. Eine davon erstattete der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck. Er sieht in Äußerungen des Predigers und Salafisten eine öffentliche Aufforderung zu Straftaten. Weitere Anzeigen seien von Privatpersonen eingegangen, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Köln.

Der Imam Sami Abu-Yusuf hatte die Vorwürfe gegenüber dem „WDR“ und im Kölner „Express“ jedoch zurückgewiesen. Seine Äußerungen zu den sexuellen Übergriffen seien „aus dem Kontext gerissen“ worden. Frauen zu belästigen sei verboten, nicht nur für Muslime, erklärte er im „Express“. Laut russischem Sender Ren-TV hatte Abu-Yusuf den Reportern gesagt, die Frauen seien mit ihrem Auftreten selbst Schuld gewesen - in leichter Kleidung und parfümiert.

In der Silvesternacht waren am Kölner Hauptbahnhof Frauen von Männergruppen umzingelt, sexuell bedrängt und bestohlen worden. Unter den mutmaßlichen Tätern sollen viele Männer nordafrikanischer und arabischer Herkunft sein. Der Imam predigt in der Kölner Al-Tauhid-Moschee, die schon seit längerer Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

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