
Bisher sind autonome Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr verboten. „Wir fordern, dass die nationalen wie internationalen Vorschriften parallel verändert werden“, sagte eine Sprecherin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) der WirtschaftsWoche. Im Bundesverkehrsministerium treffen sich Hersteller, Wissenschaftler, Juristen und weitere Experten am runden Tisch, um laut Ministerium eine „deutsche Position“ auszuarbeiten. Erste Eckpunkte zum automatisierten Fahren sollen bis zur Internationalen Automobilausstellung IAA im September vorliegen, die Schranken für autonomes Fahren noch vor 2020 fallen.
Neben der Zulassung selbstfahrender Autos will die Branche weitere Regeln reformieren. Muss der Fahrer im Stau oder an einer roten Ampel halten, soll die Cockpitanzeige als Computerbildschirm dienen, auf dem der Fahrer statt Tacho und Tankanzeige E-Mails lesen und Facebook-Einträge posten kann. Dem französischen Autozulieferer Valeo, der für auch deutsche Autobauer arbeitet, liegt schon ein Serienauftrag für solch eine Technik vor. „Das ist ein Bedürfnis, das bei unseren Befragungen der Kunden an erster Stelle steht“, sagt Joachim Mathes, Direktor für Forschung und Entwicklung bei Valeo.
Die USA haben das Wiener Abkommen nicht unterschrieben. Die deutschen Autobauer sehen ihre Führungsrolle durch Branchenfremde wie Google mit eigenen Entwicklungen für selbstfahrende Autos in Gefahr.