Wer vor wenigen Jahren prognostiziert hätte, dass die Regierungen Obergrenzen für die Bezahlung mit Bargeld verhängen und die Zentralbanken mit negativen Leitzinsen Anleger fürs Sparen bestrafen, wäre wohl als Verschwörungstheoretiker verlacht worden. Doch mittlerweile hat die Realität die düstersten Visionen eingeholt.
So plant die Bundesregierung, Bargeldkäufe nur noch bis zu einer Obergrenze von 5000 Euro zu erlauben. In Italien, Frankreich und Spanien existieren schon seit Längerem Obergrenzen für Bargeldkäufe. In Schweden und Dänemark kann man selbst beim Bäcker um die Ecke fast nur noch mit Kreditkarte zahlen. Die SPD fordert, die 500-Euro-Scheine ganz abzuschaffen, und in Kleve haben Einzelhändler beschlossen, keine Kleinstmünzen mehr zu verwenden.
Begründet werden die Attacken gegen unser Bargeld mit niedrigeren Kosten, dem Kampf gegen Kriminalität sowie mit höherer Effizienz. In Wahrheit aber geht es um etwas anderes: Die schleichende Abschaffung des Bargelds soll dem konfiskatorischen Überwachungsstaat die Bahn bereiten, der sich mit Negativzinsen auf Kosten seiner Bürger entschuldet.
Ohne Bargeld kann der Staat alle Transaktionen und damit das gesamte wirtschaftliche Handeln der Menschen kontrollieren. Kein Trinkgeld, kein Geldgeschenk der Oma an den Enkel bleiben unentdeckt und unbesteuert. Der Leviathan greift auf alles zu, die Enteignung durch Steuern wird entgrenzt, die Privatsphäre zerstört.
Schlimmer noch: In einer bargeldlosen Welt können die Zentral- und Geschäftsbanken die Zinsen ungehemmt in den negativen Bereich drücken, da den Bürgern die Flucht ins Bare versperrt ist. Mit dem Schwundgeld schwindet die Bereitschaft zum Sparen. Die Basis für gesunde Investitionen erodiert, der Kapitalstock schrumpft, der Wohlstand ebenfalls.
Der Kampf gegen das Bargeld ist ein Kampf gegen unsere Freiheit und unseren Wohlstand. Die Regierungen wenden sich gegen das Volk. Wann wendet sich das Volk gegen die Regierungen?