
München CSU-Chef Horst Seehofer will spätestens bis Mitte November seine Vorschläge zur inhaltlichen, strategischen und personellen Zukunft der CSU vorstellen. „Ich denke, das wird Ende nächster, allerspätestens übernächste Woche erfolgen“, sagte der Bundesinnenminister am Montag im Bayerischen Rundfunk.
Die am Tag nach der Bayernwahl im CSU-Vorstand beschlossene Aufarbeitung werde nicht auf den „Sankt-Nimmerleins-Tag“ verschoben. Wie die Lösung auch für ihn persönlich aussehen könnte, ließ Seehofer offen.
In der CSU wird seither über die Einberufung eines Sonderparteitags Anfang Dezember mit vorgezogenen Vorstandswahlen diskutiert. Seehofer hatte sich bereits positiv zu einem solchen Sonderparteitag geäußert.
Rücktrittsforderungen an Seehofer
Die Aufarbeitung des Wahlergebnisses erfolge dann, wie im CSU-Vorstand besprochen, sobald die Koalitionsverhandlungen in Bayern abgeschlossen seien und nachdem die Europäische Volkspartei am 8. November in Helsinki ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl im kommenden Mai gekürt habe.
In der CSU gibt es seit der Landtagswahl am 14. Oktober auf praktisch allen politischen Ebenen vom Ortsverband bis zur Landesgruppe im Bundestag Forderungen an Seehofer, sein Amt als Parteichef vorzeitig aufzugeben. Seine gewählte Amtszeit endet eigentlich erst Ende 2019.