Berlin Der bayerische Finanzminister Markus Söder drängt bei den voraussichtlichen Verhandlungen über eine „Jamaika“-Koalition auf eine Obergrenze für Flüchtlinge. „Aus Sicht der Partei gibt es eine tiefe Sehnsucht nach einem glaubwürdigen Ergebnis zur Obergrenze“, sagte der CSU-Politiker dem „Donaukurier“ (Vorabbericht aus der Wochenendausgabe): „Wir wollen eine vernünftige Regierungsbildung, aber nicht um den Preis des Verlustes der eigenen Identität.“ Söder erwartet schwierige Verhandlungen mit FDP und Grünen: „Jamaika ist für Bayern und die CSU eine politisch-kulturelle Herausforderung.“
Söder gilt als parteiinterner Rivale von Ministerpräsident Horst Seehofer und wird in der CSU als ein möglicher Nachfolger des Parteichefs gehandelt. Der eigenen Parteiführung empfahl Söder nach dem Schock der Stimmenverluste bei der Bundestagswahl: „Wir müssen jetzt tief in die Basis hineinhören und versuchen, alle mitzunehmen und weiter an die CSU zu binden. Es wäre ein Fehler, die Skeptiker am Wegrand stehen zu lassen.“ Zu möglichen eigenen Ambitionen äußerte er sich in dem Interview bedeckt.