Beihilfe zum Massenmord Auschwitz-Wachmann zu fünf Jahren Haft verurteilt

Beihilfe zum Mord in 170.000 Fällen: Ein ehemaliger Wachmann des Konzentrationslagers Auschwitz ist zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 94-Jährige hatte gestanden, von dem Massenmord gewusst zu haben.

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Reinhold Hanning muss 71 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz ins Gefängnis. Quelle: AP

Detmold Das Landgericht Detmold hat einen früheren SS-Wachmann im Konzentrationslager Auschwitz zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sprach den 94-Jährigen Reinhold Hanning am Freitag der Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen schuldig. „Sie waren knapp zweieinhalb Jahre in Auschwitz und haben damit den Massenmord befördert“, sagte Richterin Anke Grudda zu Beginn der Urteilsbegründung.

Der Angeklagte hatte im Prozess zugegeben, Mitglied der SS-Wachmannschaft in Auschwitz gewesen zu sein und vom Massenmord gewusst zu haben. Die Verteidigung hatte Freispruch beantragt, weil keine Beweise für die direkte Beteiligung an konkreten Taten vorlägen. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft gefordert. Während des Zweiten Weltkriegs wurden in Auschwitz mehr als eine Million Menschen ermordet.

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