Beisetzung in Heimatgemeinde Awja Saddam neben seinen Söhnen begraben

In aller Frühe ist Saddam Hussein am Sonntagmorgen beigesetzt worden. Wie der arabische Nachrichtensender Al Dschasira unter Berufung auf den engsten Familienkreis Husseins meldet, wurde der hingerichtete ehemalige irakische Machthaber in seiner Heimatgemeinde Awja in der Nähe von Tikrit begraben.

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Iraker verfolgen die Vorbereitungen für die Hinrichtung Saddams im Fernsehen. Foto: dpa

HB KAIRO/BAGDAD. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete in der Nacht zum Sonntag, Saddam werde auf dem selben Friedhof beigesetzt, auf dem auch seine Söhne Udai und Kusai liegen. Sie waren 2003 bei einem Gefecht mit US-Soldaten getötet worden. Die Leiche Saddams war nach Medienberichten am Samstagabend von dem US-Militär Stammesführern übergeben und nach Tikrit gebracht worden. An der Zeremonie hätten nur wenige Menschen teilgenommen. Später aber pilgerten tausende Anhänger des gestürzten Staatschefs in Richtung Udscha, das rund 130 Kilometer nördlich von Bagdad liegt. Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Aufstand der Sunniten gab es nach Polizeiangaben nicht, doch wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft. Die Zufahrten nach Tikrit wurden gesperrt, und den Anwohnern wurde für vier Tage die Ausreise verboten. Doch trotz eines Ausgehverbots zogen bewaffnete Anhänger Saddam Husseins durch die Straßen der Stadt. Sie führten Bilder des Hingerichteten mit sich, schossen in die Luft und riefen nach Rache. Fotostrecke: Saddams Exekution Am Samstag fielen Anschlägen im Irak mindestens 92 Menschen zum Opfer, was jedoch in den vergangenen Wochen mehr oder weniger die normale Tagesbilanz war. Auch sechs weitere US-Soldaten wurden getötet. Der 69-Jährige wurde Samstagfrüh wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch den Strang hingerichtet. Reue habe Saddam nicht gezeigt, berichtete der Sicherheitsberater der irakischen Regierung, Muwaffak al-Rubai. Das irakische Staatsfernsehen zeigte Videoaufnahmen, wie Saddam, der das Land als Staats- und Parteichef mit eiserner Hand fast 24 Jahre lang beherrscht hatte, zum Galgen geführt und ihm der Strick um den Hals gelegt wurde.

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