Berater Regierungsausgaben für externe Berater leicht rückläufig

Das Innenministerium und das Finanzministerium gaben im ersten Halbjahr dieses Jahres am meisten für Berater aus. Kritiker bemängeln den Einkauf von Sachverstand.

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Das BMI ist Spitzenreiter bei den Kosten für externe Berater. Quelle: dpa

Die Bundesregierung hat im ersten Halbjahr 182,6 Millionen Euro für externe Berater ausgegeben und damit etwas weniger als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Spitzenreiter bei den Investitionen in Expertise von außen waren das Innenministerium mit 98,6 Millionen Euro und das Verkehrsministerium mit 34,7 Millionen. Ganz unten auf der Rangliste steht das Arbeitsministerium mit 425.000 Euro.

Das Engagement von Unternehmensberatern und anderen Experten von außen durch die Bundesregierung ist hoch umstritten. Kritiker meinen, dass der Einkauf von Sachverstand zu teuer und angesichts der Tausenden Mitarbeiter in den Ministerien auch nicht zwingend notwendig sei. Zudem wird zu großer Einfluss auf die Regierungsarbeit befürchtet. Befürworter versprechen sich dagegen in ganz unterschiedlichen Bereichen einen Mehrwert durch den Blick von außen oder setzen Experten für Spezialaufgaben ein, für die keine festen Mitarbeiter benötigt werden. Das kann zum Beispiel für Aufgaben im IT-Bereich gelten.

Im vergangenen Jahr waren die Ausgaben für externe Berater um 46 Prozent auf 433,5 Millionen Euro gestiegen. Im ersten Halbjahr 2020 lagen sie bei 186,1 Millionen Euro.

Der Linken-Poltiker Höhn kritisierte, dass die Bundesregierung viel zu stark auf Privatunternehmen statt auf staatliche Unabhängigkeit setze. „Die neuen Zahlen zu den Kosten für Beratungsleistungen zeigen, dass externe Dritte weiterhin das Mittel der Wahl für die Bundesregierung sind“, sagte er. „Den Umgang mit externen Beratern transparent machen und im Sinne der Steuerzahler auf ein angemessenes Level zurückschrauben - das muss ein zentrales Anliegen der nächsten Bundesregierung sein.“

Mehr: EU-Datenschutzregeln sorgen für Boom bei Beratern.

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