Berliner AfD-Chefin Von Storch würde Waffen auch gegen Kinder einsetzen

Erst hat AfD-Chefin Petry den Einsatz von Waffen gegen Flüchtlingen befürwortet. Jetzt legt Parteikollegin Beatrix von Storch nach: Sie würde auch bei Frauen mit Kindern keine Ausnahme machen.

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Beatrix von Storch, stellvertretende Sprecherin des AfD-Bundesvorstandes: „Ich bin grundsätzlich gegen Gewalt gegen Kinder.“ Quelle: dpa

Berlin Die Berliner AfD-Chefin Beatrix von Storch findet es grundsätzlich richtig, auch Frauen mit Kindern notfalls mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern. Auf ihrer Facebook-Seite bejahte sie die entsprechende Frage eines Users. Nach einer Flut kritischer Kommentare erklärte sie später: „Ich bin grundsätzlich gegen Gewalt gegen Kinder, das umfasst auch den Einsatz von Schusswaffen gegen minderjährige Migranten durch die Polizei.“

Storch, die auch stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende und Europaabgeordnete ist, hatte am Samstag auf ihrer Facebook-Seite auf die umstrittenen Aussagen der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry verwiesen. Diese hatte in einem Interview des „Mannheimer Morgen“ den Einsatz von Schusswaffen bei Grenzkontrollen gefordert, um illegale Grenzübertritte zu verhindern.

Ein Kommentator fragte von Storch über das Netzwerk: „Wollt Ihr etwa Frauen mit Kindern an der grünen Wiese den Zutritt mit Waffengewalt verhindern?“, was Storch knapp mit „Ja“ beantwortete.

Am Sonntag schrieb sie: „Gewalt ist immer das allerletzte Mittel.“ Sie betonte: „Wir haben keine Forderungen aufgestellt, sondern die Rechtslage referiert. Nach meiner Meinung soll der Bundespolizeipräsident die Grenzpolizei personell in einer Weise aufstellen, die jeden Schusswaffeneinsatz – auch gegen erwachsene Migranten – höchst unwahrscheinlich macht.“

Indes meldet die Polizeibehörde Europol, dass mindestens 10.000 alleinreisende Flüchtlingskinder nach ihrer Ankunft in Europa spurlos verschwunden seien. „Dies bedeutet nicht, dass allen etwas passiert ist“, erklärte ein Sprecher. „Ein Teil der Kinder könnte sich tatsächlich bei Verwandten aufhalten. Aber es bedeutet, dass diese Kinder zumindest potenziell gefährdet sind.“

Der Sprecher sagte, es handele sich bei der Zahl von 10.000 Kindern um „eine zurückhaltende Schätzung“, die sich auf den Zeitraum der vergangenen 18 bis 24 Monate beziehe. Alleine in Italien seien nach Angaben der dortigen Behörden 5000 Flüchtlingskinder verschwunden, in Schweden seien es 1000.

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