Berlin Das seit Monaten völlig überforderte Berliner Flüchtlingsamt Lageso wird übergangsweise von einem Unternehmensberater der Firma McKinsey geleitet. Sebastian Muschter werde den Job kommissarisch übernehmen, teilte die Senatssozialverwaltung am Donnerstag mit. Muschter gehört seit dem vergangenen Jahr zu einem Team von McKinsey, das das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) und den Berliner Senat berät.
Der frühere langjährige Lageso-Chef Franz Allert war im Dezember auf Druck des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) zurückgetreten. Das Amt war im vergangenen Jahr zum Symbol für die Unfähigkeit der Verwaltung geworden, Zehntausende Flüchtlinge zu registrieren und zu versorgen. Deutsche und internationale Medien kritisierten immer wieder menschenunwürdige Zustände. Bilder von verzweifelten und erschöpften Asylbewerbern, die in Kälte und Regen stunden- und tagelang warteten, sorgten für Aufregung.
Sozialsenator Mario Czaja (CDU) erklärte, Muschter werde von einem Team von vier zusätzlichen Führungskräften unterstützt, „um schnellstmöglich grundsätzliche Verbesserungen der Strukturen und Arbeitsabläufe im Lageso durchzusetzen“. Er habe „bereits umfassende Kenntnisse im Flüchtlingsmanagement erworben“ und sei mit dem Lageso vertraut.