Bettina Röhl direkt

Was hinter der Marke Alice Schwarzer steckt

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Der Mann wird immer böser

Der unüberschaubare Kulturbetrieb, der noch unüberschaubarer vom Bund, den Ländern, den Kommunen und aus sonstigen Quellen wahrscheinlich im zweistelligen Milliarden-Bereich schwer finanziert wird und einen enormen Einfluss auf das öffentliche Denken und Empfinden ausübt, ist in den vergangenen 50 Jahren zunehmend von jenem keineswegs immer frauenfreundlichen Ismus erobert worden. Und dem Feminismus gelang es - entgegen der Tatsache, dass sich die mindestens gegen Sachen gewaltbereiten Frauen ständig über fehlende Erfolge ihrer Bewegung beklagten - sich als eine völlig neue Avantgarde erfolgreich zu etablieren. Und es gelang der feministischen Bewegung von Beginn an, aggressiv mittuende Männer, die sich als die besseren Feministinnen positionieren wollten, als Mitläufer zu gewinnen. Mindestens im veröffentlichten Bereich wurde es zu einem Moment der Karriereförderung für Männer sich ganz selbstverständlich als feministisch gewendet mit einer antagonistischen, meist leicht ironisch eingefärbten Anti-Mann-Attitüde darzustellen.

"Gewalt ist kein Tabu mehr"

Dem Radikal-Feminismus, der natürlich vom überwiegenden Teil der Bevölkerung immer abgelehnt wurde, gelang es gleichwohl eine ganz eigenartige moralische Schere zu öffnen: Das Weibliche wurde immer besser und das Männliche immer böser. Die Frau, der bessere Mensch, konnte sich zu einem latenten, verdeckten Grundkonsens in der Gesellschaft entwickeln. Alice Schwarzer war in diesem Geschehen eine der konsequentesten und fanatischsten Feministinnen Deutschlands. Sie entwickelte sich auf diesem radikalen Ticket fahrend schon sehr früh zu einer mächtigen Marke. So frohlockte Schwarzer auch 1993/1994, als der berühmte Fall der Lorena Bobbit durch die Weltmedien ging. Die damals 24-jährige Dame hatte ihrem schlafenden Ehemann John Bobbit, ein weißer Marinesoldat, ein Stück seines Penisses abgeschnitten.

Die mächtigsten Managerinnen der Welt
Platz 15: Alison Cooper, Imperial TobaccoGauloises dürfte die bekannteste Marke des britischen Konzerns Imperial Tobacco sein, dem Alison Cooper vorsteht. Seit 2010 ist die 47-Jährige CEO des Konzerns. Sie habe den Tabak-Riesen wieder auf die richtige Spur gebracht, indem sie in wachsende Märkte investiert habe, wie zum Beispiel Kasachstan, schreibt das Magazin „Fortune“ über die Managerin. Für die amerikanische Zeitschrift ist sie auf Platz 15 der mächtigsten Managerinnen weltweit. „Fortune“ – bekannt für Ranglisten wie die Fortune-500 – hat jetzt ein Ranking der wichtigsten Geschäftsfrauen veröffentlicht. Quelle: dpa Picture-Alliance
Platz 14: Marissa Mayer, YahooWegen ihr sieht Google so aus, wie es aussieht: Marissa Mayer (hier mit Ryan Lewis und Macklemore) war bei dem Suchmaschinenkonzern fast von Anfang an dabei und unter anderem zuständig für die Optik der wichtigsten Produkte. Seit Jahren gilt sie als Überfliegerin der Internet-Branche. 2012 wechselte sie von Google zu Yahoo - als Vorstandsvorsitzende. Weil sie gleichzeitig ihre Schwangerschaft bekannt gab war das Medienecho groß, sie dürfte eine der bekanntesten Managerinnen überhaupt sein. Im Ranking von „Fortune“ schafft sie es auf Rang 14. Bewertet wurden für die Liste unter anderem die Größe und der Zustand des Unternehmens, der Verlauf der individuellen Karriere und das Standing in der internationalen Geschäftswelt. Quelle: AP
Platz 13: Safra Catz, OracleDer Konzern Oracle versorgt große Teile der Weltwirtschaft mit Software - zum Beispiel Datenbankanwendungen. Viele Entscheidungen im Konzern trifft die CFO Safra Catz, was sie in den Augen von „Fortune“ zu einer der einflussreichsten Figuren in der Technologiebranche macht. Quelle: Presse
Platz 12: Phebe Novakovic, General DynamicsSeit 2013 ist Novakovic CEO beim Rüstungskonzern General Dynamics. Die 56-jährige Amerikanerin ist vom Fach: Vorher arbeitete sie für die CIA. General Dynamics ist dabei, sein internationales Geschäft auszubauen, vor allem die Bestellungen von Flugzeugen des Herstellers Gulfstream, der zu General Dynamics gehört, kommen zu großen Teilen aus dem Ausland. Quelle: Presse
Platz 11: Sheryl Sandberg, FacebookSie ist die Nummer zwei im Facebook-Imperium: Als Chief Operating Officer ist sie an der Seite von Mark Zuckerberg für das geschäftliche zuständig. Vor ihrem Engagement bei dem sozialen Netzwerk arbeitete sie bei Google, der Weltbank und dem US-Finanzministerium. Sandberg beschäftigt sich viel mit der Rolle von Frauen in der modernen Gesellschaft und sieht sich selbst als Vorreiterin. Im März erschien ihr Buch über Frauen und Karriere „Lean In: Women, Work, and the Will to Lead“. Quelle: dpa
Platz 10: Gail Kelly, WestpacDie größte Bank Australiens wird seit 2008 geführt von Gail Kelly, die seit dem jährlich auf einem der vorderen Plätze in der „Forbes“-Liste der mächtigsten Frauen der Welt landet. Auch im dem in diesem Jahr zum ersten Mal veröffentlichten „Fortune“-Ranking schafft sie es in die Top-Ten. Unter ihrer Führung entwickelte sich die Westpac-Group hervorragend und zählt zu den erfolgreichsten Unternehmen des Landes. Durch eine Anhebung der Darlehenszinsen allerdings machte sich Kelly bei den Australiern nicht unbedingt beliebt. Sie begründete den Schritt mit niedrigen Sparquoten in Australien. Quelle: dpa Picture-Alliance
Platz 9: Patricia Woertz, Archer Daniels Midland „Woertz genießt international große Glaubwürdigkeit“ lobt „Fortune“. Seit acht Jahren ist die Amerikanerin CEO des Lebensmittelkonzerns Archer Daniels Midland (ADM), der zum Beispiel Soja- und Getreideprodukte herstellt. Das Unternehmen machte im Jahr 2011 mehr als 80 Milliarden Dollar Umsatz und hat mehr als 30.000 Mitarbeiter. Die 60-jährige Woertz hat vor ihrem Engagement bei ADM bei Ernst&Young und für Chevron gearbeitet. Quelle: dpa Picture-Alliance

Schwarzer griff in die Debatte messerscharf ein: "Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. Diese Revolution in ihren Köpfen verdanken sie einer kleinen, zierlichen, 24jährigen Kosmetikerin namens Lorena Bobbitt. (...)Die seelische und körperliche Zerstörung von Frauen ist in Männergesellschaften Gewohnheitsrecht und Recht. Es bleibt den Opfern gar nichts anderes mehr übrig, als selbst zu handeln. Und da muß ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich." Emma-Beitrag „Beyond Bitch“ (1994/2, S. 34f) Und Schwarzer zitiert zustimmend die Time-Kolumnistin Barbara Ehrenreich: Wenn ein Typ darauf besteht, seinen Penis als Waffe einzusetzen, gehört er – wie auch immer – schleunigst entwaffnet“ (...)

Motiv des Penis als Waffe und Herrschaftsinstrument

Dieses Motiv des Penis als Waffe und Herrschaftsinstrument, ist ein Essential der Schwarzerschen Doktrin. Das Extrakt dieser Art von Feminismus könnte man so zusammen fassen: Frauen sind Menschen, Männer müssen noch erst zu Menschen gemacht werden.

Alice Schwarzer ist eine der großen Gesellschaftszerstörerinnen der bundesrepublikanischen Geschichte. Ihr ging es gerade nicht um die Versöhnung der Geschlechter auf Augenhöhe. Ihr ging es nicht um eine positive Emanzipation von Mann und Frau. Es ging ihr viel eher um eine Entfeminisierung der Frau, um eine Entmännlichung des Mannes und eine Entfremdung der Geschlechter. Und sie hat dazu beigetragen, dass enorme Reibungsverluste in der Gesellschaft entstanden, die die Effizienz aller gesellschaftlichen Prozesse, auch der ökonomischen, negativ beeinflussen.  Schwarzer hat dazu beigetragen, dass eine ganze Industrie, die heute unter dem Namen Gender firmiert, unproduktiv und in höchstem Maße unwissenschaftlich, aber auf gesetzlicher Grundlage öffentlich mit Milliardensummen ausgestattet wird und dies Jahr für Jahr aufs Neue.

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