Bildungspolitik Karliczek will aufstiegswillige Arbeitnehmer stärker fördern

In Zukunft sollen bis zu drei Fortbildungen staatlich unterstützt werden, wenn sie aufeinander aufbauen. Der Zuschuss wird dabei auf 50 Prozent erhöht.

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Die Bundesbildungsministerin will das sogenannte Aufstiegs-Bafög ausbauen. Quelle: dpa

Berlin Arbeitnehmer, die sich auf eigene Kosten fortbilden, will Bundesbildungsministerin Anja Karliczek künftig mit mehr Geld vom Staat unterstützen. „Bisher wird in der Regel nur eine Fortbildungsmaßnahme gefördert“, sagte die CDU-Politikerin der „Stuttgarter Zeitung und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag). „In der Zukunft wird es möglich sein, Förderung für drei Fortbildungen zu erhalten, wenn sie strukturell aufeinander aufbauen. Also zum Beispiel vom Gesellen zum Servicetechniker, vom Servicetechniker zum Meister und vom Meister zum Betriebswirt im Handwerk.“ Karliczek will nach der Sommerpause einen Gesetzentwurf zum Ausbau des sogenannten Aufstiegs-Bafögs ins Kabinett einbringen.

Wer wenig Geld habe, könne in Zukunft einen vollen Unterhaltszuschuss beantragen, wenn er für die Fortbildung zwischenzeitlich ganz aus dem Beruf aussteige. Bislang habe es 50 Prozent Zuschuss zum Unterhaltsbedarf gegeben. „Dies kommt insbesondere angehenden Erzieherinnen und Erziehern sowie Aufsteigern mit Familie zugute.“

Für die Kosten der Kurse soll der Zuschuss der Ministerin zufolge von 40 auf 50 Prozent erhöht werden. „Damit sinkt der Anteil, für den man auch weiterhin ein günstiges Darlehen aufnehmen kann. Und dieses muss auch nur zur Hälfte zurückgezahlt werden, wenn man die Prüfung besteht.“ Wer dann auch eine Existenz gründe, dem werde die Darlehensschuld vollständig erlassen.

2018 bildeten sich Karliczek zufolge fast 170.000 Menschen über das Aufstiegs-Bafög mit öffentlicher Unterstützung fort. „Das wollen wir deutlich steigern.“

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