Bis Ende Juni Milliarden-Schutzschirm für den Handel verlängert

Coronahilfen Quelle: dpa

Die Bundesregierung sichert auch im neuen Jahr Zahlungsausfälle den Handel mit einem 30 Milliarden Euro schweren Schutzschirm ab. Bis Ende Juni übernimmt der Staat einen Großteil der Ausfallrisiken in der Coronakrise.

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Bundesregierung und Kreditversicherer verlängern den Schutzschirm zur Sicherung des Warenverkehrs in der Coronakrise bis Ende Juni 2021. Der Bund werde ab Januar weiterhin eine Garantie für Entschädigungszahlungen der Kreditversicherer von bis zu 30 Milliarden Euro übernehmen, teilten Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mit. Mit dem Schutzschirm soll verhindert werden, dass deutsche Firmen in der Krise auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben und Lieferketten reißen. Die EU-Kommission muss der Verlängerung noch zustimmen.

„Der Schutzschirm ist ein wichtiges Element unserer Krisenreaktion mit dem wir Vertrauen schaffen und unsere Wirtschaft am Laufen halten“, erklärte Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Wirtschaftsminister Peter Altmaier ergänzte, Lieferbeziehungen könnten damit aufrechterhalten und die Wirtschaft stabilisiert werden.

Warenkreditversicherer ersetzen Unternehmen Ausfälle, wenn Kunden die gelieferten Produkte nicht bezahlen können oder wollen. In der Corona-Krise sind solche Versicherungen aber weniger leicht verfügbar, weil das Risiko für die Versicherer größer wird. Das soll durch die Garantie abgemildert werden. Ursprünglich war der Schutzschirm nur für 2020 aufgespannt worden.


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Die Kreditversicherer können nach Angaben des Versicherungsverbandes GDV durch die Garantie des Bundes „trotz pandemiebedingt gestiegener Risiken weiterhin Kreditlimite im bestehenden Umfang von über 400 Milliarden Euro zur Verfügung stellen“. Der Schutzschirm sei kein Freibrief für riskante Geschäfte mit Abnehmern, deren wirtschaftliche Stabilität schon vor der Corona-Pandemie in Frage gestanden habe, mahnte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Die Kreditversicherer überlassen den Angaben zufolge dem Bund knapp 60 Prozent ihrer Prämieneinnahmen für das erste Halbjahr 2021. Zudem beteiligen sie sich an den Schadenzahlungen im Rahmen des Schutzschirms mit 10 Prozent und übernehmen die Ausfallrisiken, die über die Garantie des Bundes hinausgehen.

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