Boateng-Äußerung Alexander Gauland verschreckt AfD-Wähler

AfD-Vize Alexander Gauland hat mit seiner Äußerung über Nationalspieler Jerome Boateng vor allem sich selbst geschadet: Auf sozialen Netzwerken erntete er viel Spott, bei Umfragen widersprechen ihm die eigenen Anhänger.

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Der AfD-Vize hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt, „die Leute“ fänden den dunkelhäutigen Nationalspieler Boateng als Fußballer gut, aber wollten ihn nicht als Nachbarn. Quelle: dpa

Berlin Mit seiner umstrittenen Äußerung über den deutschen Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng hat AfD-Vize Alexander Gauland einer Forsa-Umfrage zufolge die eigenen Anhänger zeitweise verschreckt. Die Zustimmung zu der Partei sackte zu Beginn vergangener Woche um drei Prozentpunkte auf sieben Prozent ab, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten stern-RTL-Wahltrend hervorgeht.

Danach seien die Werte für die Partei jedoch wieder gestiegen. Im Wochenschnitt kam die AfD auf einen Wert von zehn Prozent, das ist so viel wie in der Vorwoche. Gauland hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt, „die Leute“ fänden den dunkelhäutigen Nationalspieler als Fußballer gut, aber sie wollten „einen Boateng“ nicht als Nachbarn.

Auf die Frage, ob sie tatsächlich etwas gegen einen Boateng als Nachbarn hätten, antworteten 94 Prozent der Bundesbürger allerdings mit „nein“, nur drei Prozent mit „ja“. Besonders beliebt ist Boateng in Ostdeutschland, wo ihn sogar 97 Prozent gern als Nachbarn hätten. Auch die AfD-Wähler mögen den Fußballer der Umfrage zufolge: Von ihnen hätten immerhin 88 Prozent nichts gegen ihn in der Nachbarschaft.

Die Union aus CDU und CSU verharrte in der Umfrage bei 34 Prozent, die SPD bei 21 Prozent und die Grünen bei 13 Prozent. Die Linke legte einen Zähler auf zehn Prozent zu. Auch die FDP kann einen Punkt zulegen auf nun sieben Prozent. Bei der Kanzlerpräferenz verliert Angela Merkel im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt auf 45 Prozent, während Sigmar Gabriels Wert unverändert bei 15 Prozent bleibt.

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