Bundesarbeitsministerium Renten steigen um bis zu 6,12 Prozent

Die Renten sollen zum 1. Juli um 5,35 Prozent in Westdeutschland und um 6,12 Prozent in Ostdeutschland steigen.

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Das Arbeitsministerium verspricht einen üppigen Anstieg der Renten. Quelle: obs

Die Rentner in Deutschland können sich im laufenden Jahr auf eine kräftige Anhebung ihrer Altersbezüge freuen. Die Renten sollen zum 1. Juli um 5,35 Prozent in Westdeutschland und um 6,12 Prozent in Ostdeutschland steigen. Das teilte das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mit. Das Nachrichtenportal „The Pioneer“ hatte zuerst darüber berichtet.

Die Anpassung sei „eine gute Nachricht für die Menschen, die durch ihre Arbeit jahrelang den Laden am Laufen gehalten haben“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). „Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen – sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage – ist es wichtig, zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert.“

Die Rentenanpassung fällt kräftig aus, obwohl die Bundesregierung – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – die geplante Wiedereinsetzung des sogenannten Nachholfaktors bereits berücksichtigt hat. Die Renten orientieren sich an der Lohnentwicklung. Da Rentenkürzungen aber per Gesetz ausgeschlossen sind, sorgt der Nachholfaktor dafür, dass bei sinkenden Löhnen eigentlich fällige Rentenkürzungen in der Folgezeit mit Rentenerhöhungen verrechnet werde. Die Große Koalition hatte den Nachholfaktor allerdings zeitweise ausgesetzt.

SPD, Grüne und FDP wollen ihn nun wieder einsetzen. Das entsprechende Gesetz soll gemeinsam mit ebenfalls im Koalitionsvertrag versprochenen Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner auf den Weg gebracht werden.

Laut Arbeitsministerium beträgt die für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung 5,8 Prozent in den alten Ländern und rund 5,3 Prozent in den neuen Ländern. „Die Entwicklung der Renten darf nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden“, betonte Heil.

Die kräftige Anhebung kommt aber auch durch die Bereinigung eines statistischen Revisionseffektes zustande. Der Effekt hatte dazu geführt, dass im vergangenen Jahr die für die Rentenanpassung relevante Lohnentwicklung um etwa zwei Prozent zu gering ausgefallen war, was sich aber aufgrund der Rentengarantie nicht auf die Höhe der Renten ausgewirkt hatte.

Die von der Großen Koalition beschlossene Rentengarantie sieht vor, dass das Rentenniveau bis zum 1. Juli 2025 nicht unter 48 Prozent sinken und der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen darf. Laut Arbeitsministerium liegt das Rentenniveau nach der berechneten Rentenanpassung bei 48,14 Prozent.

Es sagt nichts über die tatsächliche Höhe der Altersbezüge aus, sondern gibt an, wie hoch die Rente eines Ruheständlers, der 45 Jahre lang zum jeweiligen Durchschnittslohn gearbeitet hat, im Verhältnis zum aktuellen Durchschnittsverdienst ist.

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